Brief von Papst Pius IX. an Markus Andreas Hugues am 25. November 1846

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Apostolischer Brief

von Papst
Pius IX.
an den geliebten Sohn Markus Andreas Hugues, Priester der
Kongregation des allerheiligsten Erlösers zu Altötting in Bayern
über den Erhalt der Übersetzung eines Werkes des heiligen Alfons Maria von Liguori

25. November 1846

(Quelle: Alfons Maria von Liguori: Jesus Christus betrachtet im Geheimnisse der Menschwerdung, Enthält: Betrachtungen und Erwägungen über die Geburt und die Kindheit unseres Herrn, aus dem italienischen übersetzt und herausgegeben von M. A. Hugues, Georg Joseph Manz Verlag 1860, S. XIV-XVI, 3. verb. Aufl.).

Allgemeiner Hinweis: Was bei der Lektüre von Wortlautartikeln der Lehramtstexte zu beachten ist


Geliebter Sohn,
Heil und Apostolischen Segen !

Aus deinem untertänigsten Schreiben haben Wir mit Vergnügen vernommen, dass sich die Werke des heiligen Alfons von Liguori, welche aus dem Italienischen in die deutsche Sprache übersetzt und in großer Anzahl von Exemplaren herausgegeben, so in Deutschland verbreitet haben, dass man, nachdem die erste Auflage schon vergriffen ist,<ref> Einzelne Teile sind schon mehrmals aufgelegt.</ref> die Hand an eine zweite Auflage legen musste. Uns hat diese Nachricht mit dem größten Trost und Freude erfüllt. Denn wenn jemals, so tut es gewiss in unseren Tagen Not, mit allem Eifer und Fleiß zu sorgen, dass durch heiilsame Schriften das Laster bekämpft und in allen Gemütern Tugend, Religion und Frömmigkeit entzündet und genährt werden, da durch die Hinterlist feindlicher menschen allenthalben eine Flut verpesteter Bücher verbreitet wird, die auf eine bejammernswerte Weise Geist uns Sitten, besonders der Unerfahrenen, verderben und zugrunde richten. Wir finden darum die fromme Arbeit, die Du unternommen, des höchsten Lobes würdig und ermuntern dich, dass Du mit noch größerem Eifer streben mögest, die heilsamsten Schriften des heiligen Alfons von Tag zu Tag mehr zu verbreiten, da ihre Lesung nicht allein dem christlichen Volke, sondern auch dem Klerus und besonders jenen, die mit der Sorge und Leitung der Seelen betraut sind, überaus nützlich sein kann. Denn die Bücher jenes heiligsten und gelehrtesten Mannes, die mit einem gewissen Drang zärtlicher Andacht ausgearbeitet sind, atmen überall eine ausgezeichnete Liebe zu Jesus Christus, Vertrauen auf seine Barmherzigkeit und Verdienste, erwecken zur innigsten Andacht zur jungfräulichen Gottesmutter und den Heiligen des Himmels, entflammen zum oftmaligen Empfang der heiligen Sakramente und geben in reicher Fülle die besten Ermahnungen, Räte und Gebete an die Hand, die am eisten geeignet sind, das Heil der Seelen zu sichern und zu befördern. Obgleich wir nun von dem Exemplare jener Werke, die Du Uns zum Geschenk anbieten wolltest, nicht genießen können da wir der deutschen Sprache nicht kundig sind, sagen wir Dir doch für die Gabe Dank und erwiedern Dir fr die Gefühle deiner Ergebenheit gegen Uns, die Du in jenem Briefe so klar an den Tag gelegt hast, unsererseits mit der Bezeugung Unseres väterlichen Wohlwollens gegen sich. Als ein Unterpfand hierfür möge Dir der Apostolische Segen gelten, den Wir aus dem innersten Unseres Herzens, zugleich mit dem Wunsch eines Jeden wahren Glücks Dir, geliebter Sohn, in Liebe erteilen.

Gegeben zu Rom bei St. Maria Maggiore am 25. November 1846

im ersten Jahr Unseres Pontifikates

Pius IX.

Anmerkungen

<references />