Bonaventura (Kirchenlehrer): Unterschied zwischen den Versionen

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Bonaventura gilt neben dem [[Dominikaner]] [[Thomas von Aquin]] als der größte [[Scholastik]]er und wurde deswegen 1588 durch Papst [[Sixtus V.]] (selbst Franziskaner) zum [[Kirchenlehrer]] mit dem Beiwort ''Doctor seraphicus'' ernannt. Die beiden großen Theologen sind sich bereits zu Lebzeiten nahegestanden. Als Thomas Bonaventura in seiner Zelle besuchen wollte, dieser jedoch gerade mit der Biografie des heiligen Franziskus beschäftigt war, soll er gesagt haben: „Lasst uns weggehen, und einen Heiligen ungestört das Leben eines Heiligen schreiben.“  
 
Bonaventura gilt neben dem [[Dominikaner]] [[Thomas von Aquin]] als der größte [[Scholastik]]er und wurde deswegen 1588 durch Papst [[Sixtus V.]] (selbst Franziskaner) zum [[Kirchenlehrer]] mit dem Beiwort ''Doctor seraphicus'' ernannt. Die beiden großen Theologen sind sich bereits zu Lebzeiten nahegestanden. Als Thomas Bonaventura in seiner Zelle besuchen wollte, dieser jedoch gerade mit der Biografie des heiligen Franziskus beschäftigt war, soll er gesagt haben: „Lasst uns weggehen, und einen Heiligen ungestört das Leben eines Heiligen schreiben.“  
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Durch Bonaventuras eigene Äußerung in der Schrift De reductione artium ad theologiam schätzte er besonders die [[Theologe]]n: [[Augustinus von Hippo]] und [[Anselm von Canterbury]] für die spekulative Theologie, [[Gregor der Große|Gregor den Großen]] und [[Bernhard von Clairvaux]] für den Bereich der christlichen Lebensführung, Dionysius und [[Richard von St. Victor]] für die [[Mystik]]; [[Hugo von St. Victor]] aber gilt ihm in allen drei Bereichen als Meister.<ref>Bonaventura: ''[[De triplici via]]'' – Über den dreifachen Weg, [[lateinisch]]-[[deutsch]], übersetzt und eingeleitet von [[Marianne Schlosser]] (Fontes Christiani 14), [[Herder Verlag]] Freiburg u.a. 1993, 16 (229 S.; ISBN 3-451-22118-7 kart.; ISBN 3-451-22218-3 geb.).</ref>
  
 
== Werke mit Übersetzungen von [[Marianne Schlosser]]==
 
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*  [[Marianne Schlosser]]: [[Dissertation]] 1988/89: ''Cognitio et amor: zum kognitiven und voluntativen Grund der Gotteserfahrung nach [[Bonaventura Fidanza|Bonaventura]]'' (Gesamttitel: Grabmann-Institut zur Erforschung der Mittelalterlichen Theologie und Philosophie: Veröffentlichungen des Grabmann-Institutes zur Erforschung der Mittelalterlichen Theologie und Philosophie ; N.F., 35). [[Ferdinand Schönigh Verlag]] Paderborn 1990 (272 Seiten; ISBN 3-506-79435-3 kart.; ausgezeichnet mit dem Dissertationspreis der Universitätsgesellschaft).
 
*  [[Marianne Schlosser]]: [[Dissertation]] 1988/89: ''Cognitio et amor: zum kognitiven und voluntativen Grund der Gotteserfahrung nach [[Bonaventura Fidanza|Bonaventura]]'' (Gesamttitel: Grabmann-Institut zur Erforschung der Mittelalterlichen Theologie und Philosophie: Veröffentlichungen des Grabmann-Institutes zur Erforschung der Mittelalterlichen Theologie und Philosophie ; N.F., 35). [[Ferdinand Schönigh Verlag]] Paderborn 1990 (272 Seiten; ISBN 3-506-79435-3 kart.; ausgezeichnet mit dem Dissertationspreis der Universitätsgesellschaft).
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Version vom 21. Februar 2019, 19:25 Uhr

Bonaventura

Bonaventura OFM, Taufname Giovanni Fidanza (* 1218 in Bagnoreggio, (Viterbo); † 15. Juli 1274 in Lyon) war ein Kirchenlehrer, Kardinal und Generalminister des Franziskanerordens. Er wird als Patron von Lyon, der Franziskaner, Theologen, Arbeiter und Kinder verehrt. Liturgischer Gedenktag ist seit 1969 der historische Sterbetag, der 15. Juli (zuvor: 14. Juli).

Biografie

Der Name Bonaventura geht auf folgende Legende zurück: Giovannis Mutter brachte ihren kranken Sohn zum heiligen Franziskus, der ihn segnete. Als Dank für seine Gesundung suchte die Mutter den Heiligen abermals auf und berichtete von der Genesung ihres Kindes. Die Antwort Franziskus' auf die Heilung Giovannis waren die Worte „Buona ventura“ – "welch glückliches Ereignis“.

Bonaventura studierte in Paris die Artes und trat dort 1243 dem Franziskanerorden bei. Unter Alexander v. Hales beginnt er das Theologiestudium, um es 1254 mit dem Lizentiat zu beenden.

Am 2. Februar 1257 wurde er zum Ordensgeneral erwählt, woraufhin er, der auch der „zweite Stifter des Franziskanerordens“ genannt wird, die alten Regeln neu belebte und die Struktur der Klöster reformierte.

Papst Gregor X. ernannte Bonaventura zum Kardinal, übergab ihm das Bistum Albano in Rom und beauftragte ihn mit der Vorbereitung des Zweiten Konzils von Lyon. Bonaventura war auch der Vorsteher dieser Versammlung, deren Ziel die Einheit der griechischen und der lateinischen Kirche war. Noch vor dem Ende des Konzils starb er. Der Papst selbst spendete ihm die Krankensalbung.

Bonaventura gilt neben dem Dominikaner Thomas von Aquin als der größte Scholastiker und wurde deswegen 1588 durch Papst Sixtus V. (selbst Franziskaner) zum Kirchenlehrer mit dem Beiwort Doctor seraphicus ernannt. Die beiden großen Theologen sind sich bereits zu Lebzeiten nahegestanden. Als Thomas Bonaventura in seiner Zelle besuchen wollte, dieser jedoch gerade mit der Biografie des heiligen Franziskus beschäftigt war, soll er gesagt haben: „Lasst uns weggehen, und einen Heiligen ungestört das Leben eines Heiligen schreiben.“

Durch Bonaventuras eigene Äußerung in der Schrift De reductione artium ad theologiam schätzte er besonders die Theologen: Augustinus von Hippo und Anselm von Canterbury für die spekulative Theologie, Gregor den Großen und Bernhard von Clairvaux für den Bereich der christlichen Lebensführung, Dionysius und Richard von St. Victor für die Mystik; Hugo von St. Victor aber gilt ihm in allen drei Bereichen als Meister.<ref>Bonaventura: De triplici via – Über den dreifachen Weg, lateinisch-deutsch, übersetzt und eingeleitet von Marianne Schlosser (Fontes Christiani 14), Herder Verlag Freiburg u.a. 1993, 16 (229 S.; ISBN 3-451-22118-7 kart.; ISBN 3-451-22218-3 geb.).</ref>

Werke mit Übersetzungen von Marianne Schlosser

  • Bonaventura: Über den Grund der Gewissheit. Ausgewählte Texte, (lateinisch-deutsch) übersetzt und mit Erläuterungen versehen von Marianne Schlosser (Acta humaniora), Weinheim 1991 (248 S.; ISBN 3527176268).
  • Bonaventura: De triplici via – Über den dreifachen Weg, übers. und eingel. von Marianne Schlosser (Fontes Christiani 14), Herder Verlag Freiburg 1993 (229 S.; ISBN 10 3451221187; ISBN 13 9783451221187).
  • (1259) Itinerarium mentis in Deum: Der Pilgerweg des Menschen zu Gott, hrsg., kommentiert und übersetzt von Marianne Schlosser, EOS Verlag St. Ottilien 2003/2010 (1./2. überarbeitete Auflage; 256 Seiten; ISBN 978-3-8306-7425-2).
  • (1260) Bonaventura: Breviloquium, übertragen, eingel. und mit einem Glossar versehen von Marianne Schlosser (Reihe: Christliche Meister 52), Johannes Verlag Einsiedeln 2002, 2017 (3. Auflage; 326 Seiten; kartoniert; ISBN 978 3 89411 373 5).
  • Bonaventura. Baum des Lebens. Geistliche Betrachtungen, hrsg., übersetzt und kommentiert von Marianne Schlosser, EOS Verlag St. Ottilien 2012 (100 Seiten; ISBN 978-3-8306-7546-4).
  • Legenda S. Francisci (1261) (legenda minor)
  • Collationes in Hexaemeron (1273)

Literatur

  • Marianne Schlosser: Dissertation 1988/89: Cognitio et amor: zum kognitiven und voluntativen Grund der Gotteserfahrung nach Bonaventura (Gesamttitel: Grabmann-Institut zur Erforschung der Mittelalterlichen Theologie und Philosophie: Veröffentlichungen des Grabmann-Institutes zur Erforschung der Mittelalterlichen Theologie und Philosophie ; N.F., 35). Ferdinand Schönigh Verlag Paderborn 1990 (272 Seiten; ISBN 3-506-79435-3 kart.; ausgezeichnet mit dem Dissertationspreis der Universitätsgesellschaft).

Anmerkungen

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