Bistum Novosibirsk: Unterschied zwischen den Versionen

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Novosibirsk verdankt seine Gründung der Transsibirischen Eisenbahn. Sibirien ist als Verbannungsort für religiöse und politische Gegner der ehemaligen Sowjetunion bekannt.
 
Novosibirsk verdankt seine Gründung der Transsibirischen Eisenbahn. Sibirien ist als Verbannungsort für religiöse und politische Gegner der ehemaligen Sowjetunion bekannt.
  
Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde für die Katholiken Sibiriens eine Apostolische Administratur errichtet und Joseph Werth am 18. Mai 1999 zu ihrem Oberhirten mit Sitz in Nowosibirsk ernannt. Am 11. Februar 2002 wurde Novosibirsk zur Diözese ernannt. Mit der Erhebung der Administratur zum Bistum wurde Werth zum Bischof ernannt. 2004 wurde er zudem zum Ordinarius für die Katholiken des byzantinischen Ritus in Russland bestimmt. Der deutsch sprechende Joseph Werth war von 2005 bis 2011 Vorsitzender der Russischen Bischofskonferenz. Am 19. Februar 2014 wurde er von Papst Franziskus als ordentliches Mitglied in die Kongregation für die orientalischen Kirchen berufen.
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Nach ihrer Gründung 1893 gab es in der Industriestadt eine katholische Gemeinde mit etwa 4000 Mitgliedern, vor allem polnischer Abstammung. Nach verschiedenen Provisorien konnte 1905 die neuromanische St.-Kasimir-Kirche mit Schule und Caritaszentrum erbaut werden.
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Im Zuge des Stalinismus wurden Kirche und Gemeindezentrum enteignet, geschlossen und später abgerissen. Die Katholiken trafen sich heimlich in Privatwohnungen. 1983 wurde in einem Außenbezirk der Stadt eine Marienkapelle errichtet. 1989 wurde der Bau einer Kirche am heutigen Standort von den Behörden genehmigt. Nach der Gründung Russlands 1991 wurde Nowosibirsk Sitz einer Apostolischen Administratur für ganz Sibirien, aus der später die Bistümer Nowosibirsk und Irkutsk entstanden. Als provisorische Bischofskirche diente zunächst die Marienkapelle.
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Joseph Werth wurde am 18. Mai 1999 zum Oberhirten mit Sitz in Nowosibirsk ernannt. Am 11. Februar 2002 wurde Novosibirsk eine Diözese. Mit der Erhebung der Administratur zum Bistum wurde Werth zum Bischof ernannt. 2004 wurde er zudem zum Ordinarius für die Katholiken des byzantinischen Ritus in Russland bestimmt. Der deutsch sprechende Joseph Werth war von 2005 bis 2011 Vorsitzender der Russischen Bischofskonferenz. Am 19. Februar 2014 wurde er von Papst Franziskus als ordentliches Mitglied in die Kongregation für die orientalischen Kirchen berufen.
  
 
== Gebiet ==
 
== Gebiet ==
Novosibirsk liegt östlich des Uralgebietes im Süden des westsibirischen Tieflands. Das Bistum, in dem etwa 500.000 Katholiken leben, ist elf Mal größer als das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland.
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Novosibirsk liegt östlich des Uralgebietes im Süden des westsibirischen Tieflands. Das Bistum, in dem etwa 520.000 Katholiken leben, ist elf Mal größer als das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Das Bistum ist in 6 Dekanate mit 70 Pfarreien gegliedert.
  
 
== Kathedrale ==
 
== Kathedrale ==
Zwischen 1992 und 1997 wurde die [[Bischofskirche]] der Diözese errichtet und 1997 eingeweiht.  
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Zwischen 1992 und 1997 wurde die [[Bischofskirche]] der Diözese nach Plänen des Architekten Wladimir Borodkin errichtet und am 10. August 1997 eingeweiht.
  
 
== Priesterseminar ==
 
== Priesterseminar ==

Aktuelle Version vom 24. Januar 2022, 12:11 Uhr

Das Bistum Novosibirsk (auch Nowosibirsk) liegt in Russland. Es ist die katholische Diözese Westsibiriens und der "Verklärung des Herrn" geweiht. Der Diözesanbischof ist Joseph Werth. Die Stadt Novosibirsk ist nach Moskau und St. Petersburg die drittgrößte Metropole Russlands.

Geschichte

Novosibirsk verdankt seine Gründung der Transsibirischen Eisenbahn. Sibirien ist als Verbannungsort für religiöse und politische Gegner der ehemaligen Sowjetunion bekannt.

Nach ihrer Gründung 1893 gab es in der Industriestadt eine katholische Gemeinde mit etwa 4000 Mitgliedern, vor allem polnischer Abstammung. Nach verschiedenen Provisorien konnte 1905 die neuromanische St.-Kasimir-Kirche mit Schule und Caritaszentrum erbaut werden.

Im Zuge des Stalinismus wurden Kirche und Gemeindezentrum enteignet, geschlossen und später abgerissen. Die Katholiken trafen sich heimlich in Privatwohnungen. 1983 wurde in einem Außenbezirk der Stadt eine Marienkapelle errichtet. 1989 wurde der Bau einer Kirche am heutigen Standort von den Behörden genehmigt. Nach der Gründung Russlands 1991 wurde Nowosibirsk Sitz einer Apostolischen Administratur für ganz Sibirien, aus der später die Bistümer Nowosibirsk und Irkutsk entstanden. Als provisorische Bischofskirche diente zunächst die Marienkapelle.

Joseph Werth wurde am 18. Mai 1999 zum Oberhirten mit Sitz in Nowosibirsk ernannt. Am 11. Februar 2002 wurde Novosibirsk eine Diözese. Mit der Erhebung der Administratur zum Bistum wurde Werth zum Bischof ernannt. 2004 wurde er zudem zum Ordinarius für die Katholiken des byzantinischen Ritus in Russland bestimmt. Der deutsch sprechende Joseph Werth war von 2005 bis 2011 Vorsitzender der Russischen Bischofskonferenz. Am 19. Februar 2014 wurde er von Papst Franziskus als ordentliches Mitglied in die Kongregation für die orientalischen Kirchen berufen.

Gebiet

Novosibirsk liegt östlich des Uralgebietes im Süden des westsibirischen Tieflands. Das Bistum, in dem etwa 520.000 Katholiken leben, ist elf Mal größer als das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Das Bistum ist in 6 Dekanate mit 70 Pfarreien gegliedert.

Kathedrale

Zwischen 1992 und 1997 wurde die Bischofskirche der Diözese nach Plänen des Architekten Wladimir Borodkin errichtet und am 10. August 1997 eingeweiht.

Priesterseminar

Im Priesterseminar von Novosibirsk beträgt die Ausbildungsdauer 9 Jahre. Am Sonntag, dem 27. Juni 2004 weihte Bischof Joseph Werth die ersten beiden einheimischen Priester für die Diözese.