Arme Seelen: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Bezeichnung '''Arme Seelen''' weist auf den Umstand hin, dass die im [[Fegefeuer]] befindlichen Menschen nicht nur bis zum [[Gericht|Endgericht]] von ihrem Körper getrennt sind, sondern auch nichts mehr selbst für ihre Seele, deren Heiligung oder Reinigung, tun können. Sie sind wie die Armen bzw. Bettler auf der Erde auf die Hilfe anderer angewiesen. Die [[Kirche]] hilft den Verstorbenen durch [[Gebet]] und [[Ablass|Ablässe]] und überwantwortet sie der [[Barmherzigkeit Gottes]], um  die [[Leiden]] ihrer Reinigung zu mildern. In den neueren lehramtlichen Texten<ref>[[Katechismus der Katholischen Kirche]]; Enyzklika ''Spe salvi'' Papst Benedikts. XVI.</ref> wird der Ausdruck "Arme Seelen" nicht mehr verwendet, das Gemeinte aber sehr wohl zum Ausdruck gebracht.  
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Die Bezeichnung '''Arme Seelen''' ist eine mythologische Vorstellung, die den Umstand veranschaulicht, dass die Verstorbenen im [[Gericht|Endgericht]], ihrer engültigen Läuterung ([[Fegefeuer|Purgatorium]]) im Angesicht Christi, die solidarische Hilfe anderer empfangen können. Die [[Kirche]] überwantwortet die Verstorbenen im fürbittenden [[Gebet]] der [[Barmherzigkeit Gottes]], um  die [[Leiden]] ihrer Reinigung zu mildern. In den neueren lehramtlichen Texten<ref>[[Katechismus der Katholischen Kirche]]; Enyzklika ''Spe salvi'' Papst Benedikts. XVI.</ref> wird der Ausdruck "Arme Seelen" nicht mehr verwendet, das Gemeinte aber sehr wohl zum Ausdruck gebracht.  
  
Die Vorstellung von den "Armen Seelen" wird ebenso wie die traditionelle Fegefeuerlehre von der neueren Theologie neu gefasst. Papst [[Benedikt XVI.]] ([[Enzykilika]] ''Spe salvi'', 2007, Nr. 47) betont, dass Christus selbst als Richter und Retter "das verbrennende und zugleich rettende Feuer" ist: "Das Begegnen mit ihm ist der entscheidende Akt des Gerichts. Vor seinem Anblick schmilzt alle Unwahrheit. Die Begegnung mit ihm ist es, die uns umbrennt und freibrennt zum Eigentlichen unserer selbst." Der Papst betont die Andersartigkeit einer Zeitvorstellung nach dem Tod gegenüber der raum-zeitlichen Bedingtheit des Menschen zu Lebzeiten: "Es ist klar, daß wir die 'Dauer' dieses Umbrennens nicht mit Zeitmaßen unserer Weltzeit messen können. Der verwandelnde 'Augenblick' dieser Begegnung entzieht sich irdischen Zeitmaßen – ist Zeit des Herzens, Zeit des 'Übergangs' in die Gemeinschaft mit Gott im Leibe Christi."  Die Vorstellung, dass es eine Zeit nach der Zeit geben kann, die einen Entzug der seligen Gottesschau bis zum Jüngsten Gericht bedeutet, steht gegen die Barmherzigkeit Gottes im Läuterungsgeschehen.<ref>Enzyklika "Spe salvi" -http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/encyclicals/documents/hf_ben-xvi_enc_20071130_spe-salvi_ge.html </ref>
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Die Vorstellung von den "Armen Seelen" wird ebenso wie die traditionelle Fegefeuerlehre von der neueren Theologie neu gefasst. Papst [[Benedikt XVI.]] ([[Enzyklika]] ''[[Spe salvi (Wortlaut)|Spe salvi]]'', 2007, Nr. 47) betont, dass Christus selbst als Richter und Retter "das verbrennende und zugleich rettende Feuer" ist: "Das Begegnen mit ihm ist der entscheidende Akt des Gerichts. Vor seinem Anblick schmilzt alle Unwahrheit. Die Begegnung mit ihm ist es, die uns umbrennt und freibrennt zum Eigentlichen unserer selbst." Der Papst betont die Andersartigkeit einer Zeitvorstellung nach dem Tod gegenüber der raum-zeitlichen Bedingtheit des Menschen zu Lebzeiten: "Es ist klar, daß wir die 'Dauer' dieses Umbrennens nicht mit Zeitmaßen unserer Weltzeit messen können. Der verwandelnde 'Augenblick' dieser Begegnung entzieht sich irdischen Zeitmaßen – ist Zeit des Herzens, Zeit des 'Übergangs' in die Gemeinschaft mit Gott im Leibe Christi."  Die Vorstellung, dass es eine Zeit nach der Zeit geben kann, die einen Entzug der seligen Gottesschau bis zum Jüngsten Gericht bedeutet, steht gegen die Barmherzigkeit Gottes im Läuterungsgeschehen.<ref>Enzyklika "Spe salvi" -http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/encyclicals/documents/hf_ben-xvi_enc_20071130_spe-salvi_ge.html </ref>
  
Die fürbittende Solidarität der Christen mit den Verstorbenen brinbgt der Papst in seiner Enzyklika (Nr. 4( zum Ausdruck: "Wenn das 'Fegefeuer' einfach das Reingebranntwerden in der Begegnung mit dem richtenden und rettenden Herrn ist, wie kann dann ein Dritter einwirken, selbst wenn er dem anderen noch so nahesteht? Bei solchem Fragen sollten wir uns klarmachen, daß kein Mensch eine geschlossene Monade ist. Unsere Existenzen greifen ineinander, sind durch vielfältige Interaktionen miteinander verbunden. Keiner lebt allein. Keiner sündigt allein. Keiner wird allein gerettet. In mein Leben reicht immerfort das Leben anderer hinein: in dem, was ich denke, rede, tue, wirke. Und umgekehrt reicht mein Leben in dasjenige anderer hinein: im Bösen wie im Guten. So ist meine Bitte für den anderen nichts ihm Fremdes, nichts Äußerliches, auch nach dem Tode nicht. In der Verflochtenheit des Seins kann mein Dank an ihn, mein Gebet für ihn ein Stück seines Reinwerdens bedeuten. Und dabei brauchen wir nicht Weltzeit auf Gotteszeit umzurechnen: In der Gemeinschaft der Seelen wird die bloße Weltzeit überschritten. An das Herz des anderen zu rühren, ist nie zu spät und nie vergebens. So wird ein wichtiges Element des christlichen Begriffs von Hoffnung nochmals deutlich. Unsere Hoffnung ist immer wesentlich auch Hoffnung für die anderen; nur so ist sie wirklich auch Hoffnung für mich selbst.[40] Als Christen sollten wir uns nie nur fragen: Wie kann ich mich selber retten? Sondern auch: Wie kann ich dienen, damit andere gerettet werden und daß anderen der Stern der Hoffnung aufgeht? Dann habe ich am meisten auch für meine eigene Rettung getan."  
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Die fürbittende Solidarität der Christen mit den Verstorbenen bringt der Papst in seiner Enzyklika (Nr. 4) zum Ausdruck: "Wenn das 'Fegefeuer' einfach das Reingebranntwerden in der Begegnung mit dem richtenden und rettenden Herrn ist, wie kann dann ein Dritter einwirken, selbst wenn er dem anderen noch so nahesteht? Bei solchem Fragen sollten wir uns klarmachen, daß kein Mensch eine geschlossene Monade ist. Unsere Existenzen greifen ineinander, sind durch vielfältige Interaktionen miteinander verbunden. Keiner lebt allein. Keiner sündigt allein. Keiner wird allein gerettet. In mein Leben reicht immerfort das Leben anderer hinein: in dem, was ich denke, rede, tue, wirke. Und umgekehrt reicht mein Leben in dasjenige anderer hinein: im Bösen wie im Guten. So ist meine Bitte für den anderen nichts ihm Fremdes, nichts Äußerliches, auch nach dem Tode nicht. In der Verflochtenheit des Seins kann mein Dank an ihn, mein Gebet für ihn ein Stück seines Reinwerdens bedeuten. Und dabei brauchen wir nicht Weltzeit auf Gotteszeit umzurechnen: In der Gemeinschaft der Seelen wird die bloße Weltzeit überschritten. An das Herz des anderen zu rühren, ist nie zu spät und nie vergebens. So wird ein wichtiges Element des christlichen Begriffs von Hoffnung nochmals deutlich. Unsere Hoffnung ist immer wesentlich auch Hoffnung für die anderen; nur so ist sie wirklich auch Hoffnung für mich selbst.[40] Als Christen sollten wir uns nie nur fragen: Wie kann ich mich selber retten? Sondern auch: Wie kann ich dienen, damit andere gerettet werden und daß anderen der Stern der Hoffnung aufgeht? Dann habe ich am meisten auch für meine eigene Rettung getan."  
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
*[[Ferdinand Holböck]]: [[Freunde und Helfer der Armen Seelen im Fegfeuer|Fegfeuer - Leiden, Freuden und Freunde der Armen Seelen]]. [[Christiana Verlag]] Stein am Rhein 1992 (184 Seiten; 5. Auflage; Kirchliche [[Druckerlaubnis]] Erzbischöfliches Ordinariat Salzburg 3. Mai 1977 [Zl. 362/77], ISBN 3-7171-0709-7).
 
*[[Ferdinand Holböck]]: [[Freunde und Helfer der Armen Seelen im Fegfeuer|Fegfeuer - Leiden, Freuden und Freunde der Armen Seelen]]. [[Christiana Verlag]] Stein am Rhein 1992 (184 Seiten; 5. Auflage; Kirchliche [[Druckerlaubnis]] Erzbischöfliches Ordinariat Salzburg 3. Mai 1977 [Zl. 362/77], ISBN 3-7171-0709-7).
* [[Maria Anna Lindmayr]]: Mein Vekehr mit Armen Seelen, Aus dem Tagbuch einer Karmelitin, [[Christiana Verlag]], Stein am Rhein 1999 (ca. 140 Seiten; 5. Auflage; Mit Kirchlicher [[Druckerlaubnis]] vom 15. März 1974; ISBN 3-7171-0567-1; 1. Auflage 1972).
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* [[Maria Anna Lindmayr]]: Mein Verkehr mit Armen Seelen, Aus dem Tagbuch einer Karmelitin, [[Christiana Verlag]], Stein am Rhein 1999 (ca. 140 Seiten; 5. Auflage; Mit Kirchlicher [[Druckerlaubnis]] vom 15. März 1974; ISBN 3-7171-0567-1; 1. Auflage 1972).
 
* [[Gabriele Amorth]]-Kenneth McAll: Wenn Verstorbene nach Befreiung rufen [[Unio Verlag]] (72 Seiten; ISBN-Nr: 978-3-935189-19-4)
 
* [[Gabriele Amorth]]-Kenneth McAll: Wenn Verstorbene nach Befreiung rufen [[Unio Verlag]] (72 Seiten; ISBN-Nr: 978-3-935189-19-4)
* [[Maria Simma]]: Meine Erlebnisse mit den Armen Seelen (128 Seiten; bei [[Christiana Verlag]]).
 
* [[Maria Simma]]: Gnadennovene für die Armen Seelen  (40 Seiten; erhältlich beim [[Mediatrix-Verlag]])
 
* [[Maria Simma]]: "Maria Simma spricht", "Maria Simma antwortet", "Die armen Seelen sagen" erhältlich beim [[Weto Verlag]] als Kassette oder CD)
 
* [[Maria Simma]]:"Belehrungen und Warnungen von den Armen Seelen" (Heft mit 16 Seiten) erhältlich beim [[Weto Verlag]]).
 
* J.M.. Girardin: [[November|Arme-Seelenmonat]] (192 Seiten) [[Miriam Verlag]]
 
 
* Was wissen wir vom [[Fegfeuer]], Gibt es Arme Seelen, Wie können wir ihnen helfen (70 Seiten; bei [[Mediatrix-Verlag]] erhältlich).
 
* Was wissen wir vom [[Fegfeuer]], Gibt es Arme Seelen, Wie können wir ihnen helfen (70 Seiten; bei [[Mediatrix-Verlag]] erhältlich).
* [[Franz Speckbacher]]: Gnadennovene für die Armen Seelen. Eine bewährte Segensquelle für verstorbene Angehörige [[Mediatrix Verlag]] 1990 (40 Seiten; 1. Auflage).
 
* (Hsgr): [[Arnold Guillet]]: Novene zu den Armen Seelen, [[Christiana Verlag]] 1999 (30 Seiten; ISBN 3717109979).
 
* [[Arnold Guillet]]: Gebete für die Armen Seelen, [[Christiana Verlag]] (32 Seiten)
 
* [[Arnold Guillet]] (Hrsg.): HI. Faustina Kowalska und die Armen Seelen, [[Christiana Verlag]] 2000 (2. Auflage).
 
* Eugenie von der Leyen: Meine Gespräche mit den Armen Seelen, [[Christiana Verlag]] 1979 (190 Seiten)
 
*  (Hsgr.) Eugenie Prinzessin von der Leyen und Peter Gehring (+Kommentator.): Meine Gespräche mit armen Seelen.  [[Christiana Verlag]] 1991 (51 Seiten; 5 Auflage; ISBN 3-7171-0748-8).
 
* [[Robert Ernst]]: Die Seherin aus dem Ruhrgebiet ([[Ursula Hibbeln]]). Mit einem Vorwort von [[Bischof]] Dr. [[Rudolf Graber]] [[Christiana Verlag]] 1988 (8. Auflage; 145 Seiten; ISBN 3-7171-0907-3)
 
* Alessio Parente: [[Pater Pio]] und die Armen Seelen (436 Seiten; erhältlich beim [[Miriam Verlag]])
 
* Johann Baptist Walz: Die Fürbitte der armen Seelen und ihre Anrufung durch die Gläubigen auf Erden - Ein Problem des Jenseits, Dogmatisch untersucht und dargestellt, Selbstverlag Würzburg 1932 (Mit [[Imprimatur]] (177 Seiten).
 
* Elfriede Kudera: Arme Seelen erscheinen. Ein Tatsachenbericht [[Mediatrix Verlag]] 1995 (101 S.).
 
*  [[Otto Zischkin]]: Hilferufe aus dem Fegfeuer. Die Armen Seelen bitten um [[Gebet]], [[Opfer]] und [[Sühne]] [[Mediatrix Verlag]] ohne Jahr (ISBN 38504060726).
 
  
'''Siehe auch:''' [[Litanei für die Verstorbenen und zum Trost der armen Seelen]]  
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'''Siehe auch:''' [[Litanei für die Verstorbenen]]  
  
 
==Weblinks==  
 
==Weblinks==  

Version vom 30. Oktober 2014, 21:46 Uhr

Die Verstorbenen im Angesicht Christi
Missae-defunctorum.JPG

Die Bezeichnung Arme Seelen ist eine mythologische Vorstellung, die den Umstand veranschaulicht, dass die Verstorbenen im Endgericht, ihrer engültigen Läuterung (Purgatorium) im Angesicht Christi, die solidarische Hilfe anderer empfangen können. Die Kirche überwantwortet die Verstorbenen im fürbittenden Gebet der Barmherzigkeit Gottes, um die Leiden ihrer Reinigung zu mildern. In den neueren lehramtlichen Texten<ref>Katechismus der Katholischen Kirche; Enyzklika Spe salvi Papst Benedikts. XVI.</ref> wird der Ausdruck "Arme Seelen" nicht mehr verwendet, das Gemeinte aber sehr wohl zum Ausdruck gebracht.

Die Vorstellung von den "Armen Seelen" wird ebenso wie die traditionelle Fegefeuerlehre von der neueren Theologie neu gefasst. Papst Benedikt XVI. (Enzyklika Spe salvi, 2007, Nr. 47) betont, dass Christus selbst als Richter und Retter "das verbrennende und zugleich rettende Feuer" ist: "Das Begegnen mit ihm ist der entscheidende Akt des Gerichts. Vor seinem Anblick schmilzt alle Unwahrheit. Die Begegnung mit ihm ist es, die uns umbrennt und freibrennt zum Eigentlichen unserer selbst." Der Papst betont die Andersartigkeit einer Zeitvorstellung nach dem Tod gegenüber der raum-zeitlichen Bedingtheit des Menschen zu Lebzeiten: "Es ist klar, daß wir die 'Dauer' dieses Umbrennens nicht mit Zeitmaßen unserer Weltzeit messen können. Der verwandelnde 'Augenblick' dieser Begegnung entzieht sich irdischen Zeitmaßen – ist Zeit des Herzens, Zeit des 'Übergangs' in die Gemeinschaft mit Gott im Leibe Christi." Die Vorstellung, dass es eine Zeit nach der Zeit geben kann, die einen Entzug der seligen Gottesschau bis zum Jüngsten Gericht bedeutet, steht gegen die Barmherzigkeit Gottes im Läuterungsgeschehen.<ref>Enzyklika "Spe salvi" -http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/encyclicals/documents/hf_ben-xvi_enc_20071130_spe-salvi_ge.html </ref>

Die fürbittende Solidarität der Christen mit den Verstorbenen bringt der Papst in seiner Enzyklika (Nr. 4) zum Ausdruck: "Wenn das 'Fegefeuer' einfach das Reingebranntwerden in der Begegnung mit dem richtenden und rettenden Herrn ist, wie kann dann ein Dritter einwirken, selbst wenn er dem anderen noch so nahesteht? Bei solchem Fragen sollten wir uns klarmachen, daß kein Mensch eine geschlossene Monade ist. Unsere Existenzen greifen ineinander, sind durch vielfältige Interaktionen miteinander verbunden. Keiner lebt allein. Keiner sündigt allein. Keiner wird allein gerettet. In mein Leben reicht immerfort das Leben anderer hinein: in dem, was ich denke, rede, tue, wirke. Und umgekehrt reicht mein Leben in dasjenige anderer hinein: im Bösen wie im Guten. So ist meine Bitte für den anderen nichts ihm Fremdes, nichts Äußerliches, auch nach dem Tode nicht. In der Verflochtenheit des Seins kann mein Dank an ihn, mein Gebet für ihn ein Stück seines Reinwerdens bedeuten. Und dabei brauchen wir nicht Weltzeit auf Gotteszeit umzurechnen: In der Gemeinschaft der Seelen wird die bloße Weltzeit überschritten. An das Herz des anderen zu rühren, ist nie zu spät und nie vergebens. So wird ein wichtiges Element des christlichen Begriffs von Hoffnung nochmals deutlich. Unsere Hoffnung ist immer wesentlich auch Hoffnung für die anderen; nur so ist sie wirklich auch Hoffnung für mich selbst.[40] Als Christen sollten wir uns nie nur fragen: Wie kann ich mich selber retten? Sondern auch: Wie kann ich dienen, damit andere gerettet werden und daß anderen der Stern der Hoffnung aufgeht? Dann habe ich am meisten auch für meine eigene Rettung getan."

Literatur

Siehe auch: Litanei für die Verstorbenen

Weblinks

Anmerkungen

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