Anschauung Gottes: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Beseligende Anschaung Gottes''' ([[lat.]]: Visio Dei beatifica) bedeutet, dass ein heiliges [[person]]ales [[Geschöpf]] [[Gott]] unmittelbar "von Angesicht zu Angesicht" sieht, ''[[Wesenheit|so wie in seiner himmlischen Herrlichkeit ist]]'', was die höchste [[übernatürlich]]e Gottverähnlichung bedeutet, d.h. am [[Sein]] des Geschauten teilhat.<ref>vgl. {{B|1 Kor|13|12}}; {{B|1 Joh|3|2}}; [[KKK]] [[Katechismus der Katholischen Kirche I. Teil: Das Glaubensbekenntnis#II Der Himmel|1023-1029]]; [[KKK]] [[Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche (Wortlaut)#„Ich glaube … das ewige Leben“|209]]; [[Benedikt XII.]]: [[Apostolische Konstitution]] »[[Benedictus Deus]]« vom 29. Januar 1336, [[DH]] 1000); Friedrich Hünermann in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]] 1. Auflage, Band 1, Artikel: Anschauung Gottes, Sp. 465.</ref> Sie ist ein einziger Akt, der nie unterbrochen wird und niemals aufhört.<ref>[[Joseph Braun]]: Hand[[lexikon]] der katholischen [[Dogmatik]], [[Herder Verlag|Herder & Co.]], Freiburg im Breisgau 1926, S. 17 ([[Imprimatur]] Friburgi, die 17. Iulii 1926 Dr. Sester, Vic. Gen.).</ref>
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'''Beseligende Anschaung Gottes''' ([[lat.]]: Visio Dei beatifica) oder '''Gottesschau''' bedeutet, dass ein heiliges [[person]]ales [[Geschöpf]] [[Gott]] unmittelbar "von Angesicht zu Angesicht" sieht, ''[[Wesenheit|so wie in seiner himmlischen Herrlichkeit ist]]'', was die höchste [[übernatürlich]]e Gottverähnlichung bedeutet, d.h. am [[Sein]] des Geschauten teilhat.<ref>vgl. {{B|1 Kor|13|12}}; {{B|1 Joh|3|2}}; [[KKK]] [[Katechismus der Katholischen Kirche I. Teil: Das Glaubensbekenntnis#II Der Himmel|1023-1029]]; [[KKK]] [[Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche (Wortlaut)#„Ich glaube … das ewige Leben“|209]]; [[Benedikt XII.]]: [[Apostolische Konstitution]] »[[Benedictus Deus]]« vom 29. Januar 1336, [[DH]] 1000); Friedrich Hünermann in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]] 1. Auflage, Band 1, Artikel: Anschauung Gottes, Sp. 465.</ref> Sie ist ein einziger Akt, der nie unterbrochen wird und niemals aufhört.<ref>[[Joseph Braun]]: Hand[[lexikon]] der katholischen [[Dogmatik]], [[Herder Verlag|Herder & Co.]], Freiburg im Breisgau 1926, S. 17 ([[Imprimatur]] Friburgi, die 17. Iulii 1926 Dr. Sester, Vic. Gen.).</ref>
  
Primärer Gegenstand (Objekt) der Anschauung Gottes ist Gott der Dreieinige. Die Seligen nehmen am innertrinitarischen Lebensaustausch teil. Obgleich der Schauende Gott in seinem Wesen schaut, sieht er ihn zwar ganz (totum), nicht aber ganz und gar (totaliter). Daher verbindet sich mit der Anschauung Gottes [[Gottesfurcht|die Ehrfurcht]] und [[Anbetung]] der Seligen (vgl. {{B|Offb|4|1-11}}). Als sekundäres Objekt werden die Kreaturen in Gottes Wesen geschaut.<ref>Karl Forster in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]] 2. Auflage, Band 1, Artikel: Anschauung Gottes, Sp. 590.</ref>
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Primärer Gegenstand (Objekt) der Anschauung Gottes ist Gott der Dreieinige. Die Seligen nehmen am innertrinitarischen Lebensaustausch teil. Obgleich der Schauende Gott in seinem Wesen schaut, sieht er ihn zwar ganz (totum), nicht aber ganz und gar (totaliter). Es verbindet sich mit der Anschauung Gottes [[Gottesfurcht|die Ehrfurcht]] und die [[Anbetung]] der Seligen (vgl. {{B|Offb|4|1-11}}). Als sekundäres Objekt werden die Kreaturen in Gottes Wesen geschaut.<ref>Karl Forster in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]] 2. Auflage, Band 1, Artikel: Anschauung Gottes, Sp. 590.</ref>
  
 
== Die Schau des Angesichtes Gottes durch Engel und Menschen ==
 
== Die Schau des Angesichtes Gottes durch Engel und Menschen ==
 
 
Die [[Engel]] in den [[Himmel]]n sehen stets das Antlitz des himmlischen Vaters<ref>{{B|Mt|18|10}}; [[KKK]], [[Katechismus der Katholischen Kirche I. Teil: Das Glaubensbekenntnis#I Die Engel|329]]</ref>, seit sie sich, durch ihre Prüfung, den Lohn der Anschauung Gottes verdient haben.<ref>vgl. {{B|Offb|12|1-18}}; [[Maria von Agreda]]: Leben der jungfräulichen [[Gottesmutter]] Maria, Ein Wunder Seiner Allmacht, ein Abgrund Seiner Gnaden ([[Imprimatur]] Ordinariat Salzburg am 31. Mai 1954, Zl. 1311): http://www.gottliebtuns.com/engelsturz.htm </ref> Für den Menschen ist die Anschauung Gottes das nie endende [[Ewiges Leben|Ewige Leben]]<ref>{{B|Joh|17|4}}: Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren [[Gott]], zu erkennen und [[Jesus Christus]], den du gesandt hast.</ref> oder die [[Ewige Seligkeit]] als Vollendung des [[übernatürlich]]en [[Leben]]s der [[Gnade]], das er auf der Erde begonnen hat.<ref>vgl. Bernhard Brinkmann: Katholisches Hand[[lexikon]], [[Butzon & Bercker Verlag]] Kevelaer 1960, Artikel "Ewiges Leben", S. 77, (2. Auflage; [[Imprimatur]] N. 4-18/60 Monasterii, die 2. Februarii 1960, Böggering Vicarius Eppi Generalis).</ref> Sie ist die vollkommene [[Teilhabe an der göttlichen Natur|Teilhabe „an der göttlichen Natur]]“ ({{B|2 Petr|1|4}}), an der Herrlichkeit Christi, der [[Gotteskindschaft]], der Liebesgemeinschaft des [[Dreifaltigkeit|dreifaltigen]] Lebens,<ref>[[KKK]] [[Katechismus der Katholischen Kirche I. Teil: Das Glaubensbekenntnis#II Der Himmel|1024]]; [[KKKK]], [[Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche (Wortlaut)#Der Mensch: Gottes Ebenbild|Nr. 362]]; [[KKK]], [[Katechismus der Katholischen Kirche III. Teil: Das Leben in Christus#III Die christliche Glückseligkeit|Nr. 1726]]</ref> dem [[Gott]] der die [[Liebe]] ist ({{B|1 Joh|4|8}}). Die [[Auserwählung|Auserwählten]] in der ewigen Anschauung Gottes im Himmel, finden dabei ihre wahre Identität, ihren eigenen Namen (Vgl. {{B|Offb|2|17}}; [[KKK]] [[Katechismus der Katholischen Kirche I. Teil: Das Glaubensbekenntnis#II Der Himmel|1025]]).
 
Die [[Engel]] in den [[Himmel]]n sehen stets das Antlitz des himmlischen Vaters<ref>{{B|Mt|18|10}}; [[KKK]], [[Katechismus der Katholischen Kirche I. Teil: Das Glaubensbekenntnis#I Die Engel|329]]</ref>, seit sie sich, durch ihre Prüfung, den Lohn der Anschauung Gottes verdient haben.<ref>vgl. {{B|Offb|12|1-18}}; [[Maria von Agreda]]: Leben der jungfräulichen [[Gottesmutter]] Maria, Ein Wunder Seiner Allmacht, ein Abgrund Seiner Gnaden ([[Imprimatur]] Ordinariat Salzburg am 31. Mai 1954, Zl. 1311): http://www.gottliebtuns.com/engelsturz.htm </ref> Für den Menschen ist die Anschauung Gottes das nie endende [[Ewiges Leben|Ewige Leben]]<ref>{{B|Joh|17|4}}: Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren [[Gott]], zu erkennen und [[Jesus Christus]], den du gesandt hast.</ref> oder die [[Ewige Seligkeit]] als Vollendung des [[übernatürlich]]en [[Leben]]s der [[Gnade]], das er auf der Erde begonnen hat.<ref>vgl. Bernhard Brinkmann: Katholisches Hand[[lexikon]], [[Butzon & Bercker Verlag]] Kevelaer 1960, Artikel "Ewiges Leben", S. 77, (2. Auflage; [[Imprimatur]] N. 4-18/60 Monasterii, die 2. Februarii 1960, Böggering Vicarius Eppi Generalis).</ref> Sie ist die vollkommene [[Teilhabe an der göttlichen Natur|Teilhabe „an der göttlichen Natur]]“ ({{B|2 Petr|1|4}}), an der Herrlichkeit Christi, der [[Gotteskindschaft]], der Liebesgemeinschaft des [[Dreifaltigkeit|dreifaltigen]] Lebens,<ref>[[KKK]] [[Katechismus der Katholischen Kirche I. Teil: Das Glaubensbekenntnis#II Der Himmel|1024]]; [[KKKK]], [[Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche (Wortlaut)#Der Mensch: Gottes Ebenbild|Nr. 362]]; [[KKK]], [[Katechismus der Katholischen Kirche III. Teil: Das Leben in Christus#III Die christliche Glückseligkeit|Nr. 1726]]</ref> dem [[Gott]] der die [[Liebe]] ist ({{B|1 Joh|4|8}}). Die [[Auserwählung|Auserwählten]] in der ewigen Anschauung Gottes im Himmel, finden dabei ihre wahre Identität, ihren eigenen Namen (Vgl. {{B|Offb|2|17}}; [[KKK]] [[Katechismus der Katholischen Kirche I. Teil: Das Glaubensbekenntnis#II Der Himmel|1025]]).
  
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== Das Schauen Gottes in der Bibel und verschiedene Bezeichnungen ==
 
== Das Schauen Gottes in der Bibel und verschiedene Bezeichnungen ==
 
 
=== Im Alten Bund ===
 
=== Im Alten Bund ===
 
Das Angesicht Gottes bedeutet im [[Altes Testament|Alten Testament]] die Gegenwart Gottes.<ref> vgl. {{B|Ex|33|14}}; {{B|Lev|17|10}}; {{B|Num|6|25f}}; {{B|Dtn|16|16}}; {{B|Dtn|31|17f}}; {{B|1 Sam|1|22}}; {{B|2 Chr|3|9}}.</ref> Dieses Antlitz soll allezeit gesucht werden (vgl. {{B|1 Chr|16|11}}; {{B|Ps|4|7}}), wer rechtschaffen lebt, darf es schauen ({{B|Ps|11|7}}; {{B|Ps|140|14}}) und hat die Hoffnung auf die ([[übernatürlich]]e) Gottesschau (vgl. {{B|Ps|42|3}}). Gottes Angesicht bleibt dem [[Mensch]]en zugewendet, wenn er sich von [[Sünde]] bekehrt (vgl. {{B|2 Chr|30|9}}), es schützt vor dem Toben der Menschen ({{B|Ps|31|21}}) und richtet sich gegen die Bösen ({{B|Ps|34|17}}). Es bleibt dem Armen zugewendet ({{B|Ps|22|5}}), der [[Mensch]] soll in seiner Klage das Herz ausschütten wie Wasser ({{B|Klgl|19|19}}).
 
Das Angesicht Gottes bedeutet im [[Altes Testament|Alten Testament]] die Gegenwart Gottes.<ref> vgl. {{B|Ex|33|14}}; {{B|Lev|17|10}}; {{B|Num|6|25f}}; {{B|Dtn|16|16}}; {{B|Dtn|31|17f}}; {{B|1 Sam|1|22}}; {{B|2 Chr|3|9}}.</ref> Dieses Antlitz soll allezeit gesucht werden (vgl. {{B|1 Chr|16|11}}; {{B|Ps|4|7}}), wer rechtschaffen lebt, darf es schauen ({{B|Ps|11|7}}; {{B|Ps|140|14}}) und hat die Hoffnung auf die ([[übernatürlich]]e) Gottesschau (vgl. {{B|Ps|42|3}}). Gottes Angesicht bleibt dem [[Mensch]]en zugewendet, wenn er sich von [[Sünde]] bekehrt (vgl. {{B|2 Chr|30|9}}), es schützt vor dem Toben der Menschen ({{B|Ps|31|21}}) und richtet sich gegen die Bösen ({{B|Ps|34|17}}). Es bleibt dem Armen zugewendet ({{B|Ps|22|5}}), der [[Mensch]] soll in seiner Klage das Herz ausschütten wie Wasser ({{B|Klgl|19|19}}).
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[[Jakob (Patriarch)|Jakob]] glaubte als er einen [[Engel]] sah, Gottes Angesicht gesehen zu haben ({{B|Gen|32|31}}; {{B|Gen|33|10}}), Gideon jedoch wusste, dass er einen Engel gesehen hat ({{B|Ri|6|22}}). [[Mose]] fürchtete Gott anzuschauen ({{B|Ex|3|6}}), er durfte die Gestalt des Herrn sehen ({{B|Num|12|8}}). Doch die [[übernatürlich]]e Schau Gottes blieb auch ihm verwehrt, "denn kein Mensch kann mich schauen und am (irdischen) Leben bleiben" sprach Gott ({{B|Ex|33|20}}).  
 
[[Jakob (Patriarch)|Jakob]] glaubte als er einen [[Engel]] sah, Gottes Angesicht gesehen zu haben ({{B|Gen|32|31}}; {{B|Gen|33|10}}), Gideon jedoch wusste, dass er einen Engel gesehen hat ({{B|Ri|6|22}}). [[Mose]] fürchtete Gott anzuschauen ({{B|Ex|3|6}}), er durfte die Gestalt des Herrn sehen ({{B|Num|12|8}}). Doch die [[übernatürlich]]e Schau Gottes blieb auch ihm verwehrt, "denn kein Mensch kann mich schauen und am (irdischen) Leben bleiben" sprach Gott ({{B|Ex|33|20}}).  
  
=== Die verschiedenen Bezeichnungen Im Neuen Bund ===
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=== Die verschiedenen Bezeichnungen im Neuen Bund ===
 
 
 
Das Mysterium der seligen Gemeinschaft mit Gott und all denen, die in Christus sind, geht über jedes Verständnis und jede Vorstellung hinaus. Die [[Heilige Schrift]] spricht davon in Bildern, wie [[Himmel]], [[Ewiges Leben]], Licht, Frieden, festliches Hochzeitsmahl, "Wein des Reiches", "[[himmlisches Jerusalem]]", "himmlisches [[Paradies]]", "ewige Heimat", "Haus des Vaters"<ref>"Ewige Ruhe" bedeutet die Endseligkeit, wenn Verstand und Willen im erkennenden und liebenden Besitz zur Ruhe kommen sind, gleichsam ein Bleibe (Wohnung) im "Haus des Vaters" (vgl. {{B|Joh|14|2}}) gefunden haben. aus: Kommentar zur Questio 93 art. 1, in: [[Thomas von Aquin]]: ''[[Summa theologica]]. Die deutsche Thomas-Ausgabe'', [[lateinisch]]-[[deutsch]], St. III Suppl. 87 - 99, Band 36: Die [[Letzte Dinge|Letzten Dinge]], [[Herder Verlag|Kerle]] und [[Styria Verlag]] 1961, S. 500f ([[Imprimatur]] Erzbischöfliches Ordinariat Salzburg).</ref> oder "Freude unsres Herrn": „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist; das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“ ({{B|1 Kor|2|9}}; vgl. {{B|Ps|16|11}}),<ref> [[KKK]] 1027; [[DH]] [[Ne super his|991]], [[Benedictus Deus|1000]]; {{B|Mt|25|21}}</ref> In der [[Heiligen Schrift]] ist Schauen gleichbedeutend mit Besitzen ([[KKK]] [[Katechismus der Katholischen Kirche III. Teil: Das Leben in Christus#IV „Ich will Gott schauen“|2548]]).
 
Das Mysterium der seligen Gemeinschaft mit Gott und all denen, die in Christus sind, geht über jedes Verständnis und jede Vorstellung hinaus. Die [[Heilige Schrift]] spricht davon in Bildern, wie [[Himmel]], [[Ewiges Leben]], Licht, Frieden, festliches Hochzeitsmahl, "Wein des Reiches", "[[himmlisches Jerusalem]]", "himmlisches [[Paradies]]", "ewige Heimat", "Haus des Vaters"<ref>"Ewige Ruhe" bedeutet die Endseligkeit, wenn Verstand und Willen im erkennenden und liebenden Besitz zur Ruhe kommen sind, gleichsam ein Bleibe (Wohnung) im "Haus des Vaters" (vgl. {{B|Joh|14|2}}) gefunden haben. aus: Kommentar zur Questio 93 art. 1, in: [[Thomas von Aquin]]: ''[[Summa theologica]]. Die deutsche Thomas-Ausgabe'', [[lateinisch]]-[[deutsch]], St. III Suppl. 87 - 99, Band 36: Die [[Letzte Dinge|Letzten Dinge]], [[Herder Verlag|Kerle]] und [[Styria Verlag]] 1961, S. 500f ([[Imprimatur]] Erzbischöfliches Ordinariat Salzburg).</ref> oder "Freude unsres Herrn": „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist; das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“ ({{B|1 Kor|2|9}}; vgl. {{B|Ps|16|11}}),<ref> [[KKK]] 1027; [[DH]] [[Ne super his|991]], [[Benedictus Deus|1000]]; {{B|Mt|25|21}}</ref> In der [[Heiligen Schrift]] ist Schauen gleichbedeutend mit Besitzen ([[KKK]] [[Katechismus der Katholischen Kirche III. Teil: Das Leben in Christus#IV „Ich will Gott schauen“|2548]]).
  
 
== Lehramtliche Definition(en) ==
 
== Lehramtliche Definition(en) ==
 
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[[Papst]] [[Benedikt XII.]] definierte, "dass nach allgemeiner Anordnung Gottes die Seelen aller [[Heilige]]n ... und anderer Gläubigen, die nach der von ihnen empfangenen heiligen [[Taufe]] [[Christi]] verstorben sind, in denen es nichts [[Fegfeuer|zu reinigen]] gab, als sie [[Sterben|dahinschieden]], ... oder wenn es in ebendiesen damals etwas zu reinigen gab oder geben wird, wenn sie nach ihrem [[Tod]] gereinigt wurden, auch vor der [[Auferstehung der Toten|Wiederannahme ihrer Leiber]] und dem [[Allgemeines Gericht|allgemeinen Gericht]] nach dem Aufstieg unseres Erlösers und Herrn [[Jesus Christus]] in den [[Himmel]], das Himmelreich und das himmlische [[Paradies]] mit Christus in der Gemeinschaft der heiligen [[Engel]] versammelt waren, sind und sein werden, und nach dem Leiden und [[Tod]] des Herrn [[Jesus Christus]] das göttliche Wesen in einer unmittelbaren Schau und auch ''von Angesicht zu Angesicht'' geschaut haben und schauen, d. h. ohne Vermittlung eines Geschöpfs, das sich als gesehener Gegenstand darböte" ([[DH]] [[Benedictus Deus|1000]]; Vgl. [[LG]] [[Lumen gentium (Wortlaut)#KAPITEL VII: DER ENDZEITLICHE CHARAKTER DER PILGERNDEN KIRCHE UND IHRE EINHEIT MIT DER HIMMLISCHEN KIRCHE|49]]). Sie schauen den dreifaltigen und einen Gott selbst in Klarheit, [[Wesenheit|so wie er]] ist, aufgrund der Verschiedenheit der [[Verdienst]]e jedoch der eine vollkommener als der andere.<ref> [[Konzil von Florenz]]: Bulle [[Laetentur caeli]]: Dekret für die Griechen: [[DH]] [[Laetentur caeli|1305]].</ref>
[[Papst]] [[Benedikt XII.]] definierte, "dass nach allgemeiner Anordnung Gottes die Seelen aller [[Heilige]]n ... und anderer Gläubigen, die nach der von ihnen empfangenen heiligen [[Taufe]] [[Christi]] verstorben sind, in denen es nichts [[Fegfeuer|zu reinigen]] gab, als sie [[Sterben|dahinschieden]], ... oder wenn es in ebendiesen damals etwas zu reinigen gab oder geben wird, wenn sie nach ihrem [[Tod]] gereinigt wurden, auch vor der [[Auferstehung der Toten|Wiederannahme ihrer Leiber]] und dem [[Allgemeines Gericht|allgemeinen Gericht]] nach dem Aufstieg unseres Erlösers und Herrn [[Jesus Christus]] in den [[Himmel]], das Himmelreich und das himmlische [[Paradies]] mit Christus in der Gemeinschaft der heiligen [[Engel]] versammelt waren, sind und sein werden, und nach dem Leiden und [[Tod]] des Herrn [[Jesus Christus]] das göttliche Wesen in einer unmittelbaren Schau und auch ''von Angesicht zu Angesicht'' geschaut haben und schauen, d. h. ohne Vermittlung eines Geschöpfs, das sich als gesehener Gegenstand darböte ([[DH]] [[Benedictus Deus|1000]]; Vgl. [[LG]] [[Lumen gentium (Wortlaut)#KAPITEL VII: DER ENDZEITLICHE CHARAKTER DER PILGERNDEN KIRCHE UND IHRE EINHEIT MIT DER HIMMLISCHEN KIRCHE|49]]). Sie schauen den dreifaltigen und einen Gott selbst in Klarheit, [[Wesenheit|so wie er]] ist, aufgrund der Verschiedenheit der [[Verdienst]]e jedoch der eine vollkommener als der andere.<ref> [[Konzil von Florenz]]: Bulle [[Laetentur caeli]]: Dekret für die Griechen: [[DH]] [[Laetentur caeli|1305]].</ref>
 
  
 
== Anschauung durch Verstand und Willen ==
 
== Anschauung durch Verstand und Willen ==
 
 
Der [[Kirchenlehrer]] [[Augustinus von Hippo]] sieht im Menschen die Möglichkeit zur unmittelbaren Gottesschau erhoben zu werden - das Endliche, das an das Unendliche rührt.<ref> [[Johannes Paul II.]]: [[Apostolisches Schreiben]] ''[[Augustinum hipponensem]]'' zum zum 1600. Jahrestag der Bekehrung des [[Augustinus von Hippo|heiligen Augustinus]], Bischof und [[Kirchenlehrer|Lehrer der Kirche]] vom [[28. August]] [[1986]], [[Augustinum hipponensem (Wortlaut)#Gott und der Mensch|3.2]].</ref> Er fasst den schauenden [[Verstand]], das liebende [[Herz]] und den [[Lobpreis]] der Ewigen Anschauung in den Worten zusammen: "„Da werden wir feiern und schauen, schauen und lieben, lieben und preisen" ([[KKK]], [[Katechismus der Katholischen Kirche III. Teil: Das Leben in Christus#III Die christliche Glückseligkeit|Nr. 1720]]).
 
Der [[Kirchenlehrer]] [[Augustinus von Hippo]] sieht im Menschen die Möglichkeit zur unmittelbaren Gottesschau erhoben zu werden - das Endliche, das an das Unendliche rührt.<ref> [[Johannes Paul II.]]: [[Apostolisches Schreiben]] ''[[Augustinum hipponensem]]'' zum zum 1600. Jahrestag der Bekehrung des [[Augustinus von Hippo|heiligen Augustinus]], Bischof und [[Kirchenlehrer|Lehrer der Kirche]] vom [[28. August]] [[1986]], [[Augustinum hipponensem (Wortlaut)#Gott und der Mensch|3.2]].</ref> Er fasst den schauenden [[Verstand]], das liebende [[Herz]] und den [[Lobpreis]] der Ewigen Anschauung in den Worten zusammen: "„Da werden wir feiern und schauen, schauen und lieben, lieben und preisen" ([[KKK]], [[Katechismus der Katholischen Kirche III. Teil: Das Leben in Christus#III Die christliche Glückseligkeit|Nr. 1720]]).
  
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== Verlangen und Beginn der Gottesschau ==
 
== Verlangen und Beginn der Gottesschau ==
 
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[[Datei:EUCHARISTIE.png|thumb|right|"[[Jesus Christus|Jesus]], [[Eucharistische Anbetung|den verborgen jetzt mein Auge sieht]], stille mein Verlangen, das mich heiß durchglüht: lass die Schleier fallen einst in deinem Licht, dass ich selig schaue, Herr, dein Angesicht," ([[Thomas von Aquin]]: [[Adoro Te devote]]) ]]
 
Der Mensch ist hingeordnet auf die Gottesschau<ref> [[Johannes Paul II.]]: [[Apostolisches Schreiben]] ''[[Augustinum hipponensem]]'' zum zum 1600. Jahrestag der Bekehrung des [[Augustinus von Hippo|heiligen Augustinus]], Bischof und [[Kirchenlehrer|Lehrer der Kirche]] vom [[28. August]] [[1986]], [[Augustinum hipponensem (Wortlaut)#Gott und der Mensch|3.2]].</ref> und hat das größte Verlangen darin, Gott zu schauen. Das ist der Aufschrei seines ganzen Wesens. Der Mensch erreicht sein wahres und vollkommenes Glück in der Schau und in der Seligkeit dessen, der ihn aus Liebe erschaffen hat und in seiner grenzenlosen [[Liebe]] an sich zieht.<ref>[[KKKK]], [[Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche (Wortlaut)#Das zehnte Gebot: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Gut|Nr. 533]]: „Wer Gott schaut, hat alle Güter erlangt, die man sich nur denken kann“ (heiliger [[Gregor von Nyssa]]).</ref> Der [[Augustinus von Hippo|heilige Augustinus]] sagt: "Der wird unseres Sehnens Ende sein, den man ohne Ende schaut, ohne Überdruss liebt, ohne Ermüdung preist. Diese Gnadengabe, diese Zuneigung, diese Tätigkeit wird, wie das [[Ewiges Leben|ewige Leben]] selbst, allen gemeinsam sein“ ([[De civitate Dei]] 22,30; [[KKK]] [[Katechismus der Katholischen Kirche III. Teil: Das Leben in Christus#IV „Ich will Gott schauen“|2550]]). Gott hat den [[Mensch]]en ins [[Dasein]] gerufen, damit er ihn erkennt, ihm dient, ihn liebt und so ins "himmlische [[Paradies]]" gelangt ([[KKK]], [[Katechismus der Katholischen Kirche III. Teil: Das Leben in Christus#III Die christliche Glückseligkeit|Nr. 1721]]).  
 
Der Mensch ist hingeordnet auf die Gottesschau<ref> [[Johannes Paul II.]]: [[Apostolisches Schreiben]] ''[[Augustinum hipponensem]]'' zum zum 1600. Jahrestag der Bekehrung des [[Augustinus von Hippo|heiligen Augustinus]], Bischof und [[Kirchenlehrer|Lehrer der Kirche]] vom [[28. August]] [[1986]], [[Augustinum hipponensem (Wortlaut)#Gott und der Mensch|3.2]].</ref> und hat das größte Verlangen darin, Gott zu schauen. Das ist der Aufschrei seines ganzen Wesens. Der Mensch erreicht sein wahres und vollkommenes Glück in der Schau und in der Seligkeit dessen, der ihn aus Liebe erschaffen hat und in seiner grenzenlosen [[Liebe]] an sich zieht.<ref>[[KKKK]], [[Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche (Wortlaut)#Das zehnte Gebot: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Gut|Nr. 533]]: „Wer Gott schaut, hat alle Güter erlangt, die man sich nur denken kann“ (heiliger [[Gregor von Nyssa]]).</ref> Der [[Augustinus von Hippo|heilige Augustinus]] sagt: "Der wird unseres Sehnens Ende sein, den man ohne Ende schaut, ohne Überdruss liebt, ohne Ermüdung preist. Diese Gnadengabe, diese Zuneigung, diese Tätigkeit wird, wie das [[Ewiges Leben|ewige Leben]] selbst, allen gemeinsam sein“ ([[De civitate Dei]] 22,30; [[KKK]] [[Katechismus der Katholischen Kirche III. Teil: Das Leben in Christus#IV „Ich will Gott schauen“|2550]]). Gott hat den [[Mensch]]en ins [[Dasein]] gerufen, damit er ihn erkennt, ihm dient, ihn liebt und so ins "himmlische [[Paradies]]" gelangt ([[KKK]], [[Katechismus der Katholischen Kirche III. Teil: Das Leben in Christus#III Die christliche Glückseligkeit|Nr. 1721]]).  
  
Den „Herzensreinen“ oder Gerechtenist [[Verheißung|verheißen]], dass sie Gott von Angesicht zu Angesicht schauen und ihm ähnlich sein werden (vgl. {{B|Mt|5|8}}; {{B|Ps|11|7}}). Ein von [[Sünde]] reines Herz ist Voraussetzung der Gottesschau. Schon jetzt befähigt es, die Dinge im Lichte Gottes zu sehen ([[KKK]] [[Katechismus der Katholischen Kirche III. Teil: Das Leben in Christus#I Läuterung des Herzens|2519]]; [[Katechismus der Katholischen Kirche III. Teil: Das Leben in Christus#III Die christliche Glückseligkeit|Nr. 1720]]). Um [[Gott]] zu besitzen und zu schauen, [[Abtötung|töten]] die an [[Christus]] Glaubenden ihre [[Begierde]]n und [[sieg]]en mit der Gnade Gottes über die Verlockungen ([[KKK]] [[Katechismus der Katholischen Kirche III. Teil: Das Leben in Christus#IV „Ich will Gott schauen“|2549]]).
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Den „Herzensreinen“ oder Gerechten ist [[Verheißung|verheißen]], dass sie Gott von Angesicht zu Angesicht schauen und ihm ähnlich sein werden (vgl. {{B|Mt|5|8}}; {{B|Ps|11|7}}). Ein von [[Sünde]] reines Herz ist Voraussetzung der Gottesschau. Schon jetzt befähigt es, die Dinge im Lichte Gottes zu sehen ([[KKK]] [[Katechismus der Katholischen Kirche III. Teil: Das Leben in Christus#I Läuterung des Herzens|2519]]; [[Katechismus der Katholischen Kirche III. Teil: Das Leben in Christus#III Die christliche Glückseligkeit|Nr. 1720]]). Um [[Gott]] zu besitzen und zu schauen, [[Abtötung|töten]] die an [[Christus]] Glaubenden ihre [[Begierde]]n und [[sieg]]en mit der Gnade Gottes über die Verlockungen ([[KKK]] [[Katechismus der Katholischen Kirche III. Teil: Das Leben in Christus#IV „Ich will Gott schauen“|2549]]).
  
 
== Teilerkenntnis auf Erden und Erkenntnis der Fülle im Himmel ==
 
== Teilerkenntnis auf Erden und Erkenntnis der Fülle im Himmel ==
 
 
Das jetzige Erkennen Gottes mit der [[Vernunft]] aus der [[Schöpfung]] und dem Glauben an die [[Offenbarung]] ist Stückwerk, das vergeht.  
 
Das jetzige Erkennen Gottes mit der [[Vernunft]] aus der [[Schöpfung]] und dem Glauben an die [[Offenbarung]] ist Stückwerk, das vergeht.  
  
Das Schauen der Gläubiigen kann nach dem [[Apostel]] [[Johannes (Evangelist)|Johannes]] bereits im irdischen [[Jesus Christus|Jesus]] [[Gott]] selbst wahrnehmen: Der Vater läßt sich im Sohn erkennen ({{B|Joh|14|7.9}}; {{B|1 Joh|1|1-4}}), in dem die "Herrlichkeit" Gottes aufscheint ({{B|Joh|1|14.18}}; {{BB|Joh|11|4.40}}); dies vor allem in der "Stunde" seiner Passion, in der die liebende Selbstentäußerung Gottes an die Welt ({{B|Joh|1|14}}) sich vollendet ({{B|Joh|12|21-33}}; {{BB|Joh|13|31f}}; {{BB|Joh|17|1.5}}; ähnlich auch [[Paulus von Tarsus|Paulus]]. ({{B|2 Kor|3|6-18}}; {{BB|2 Kor|4|4ff}}).<ref>Medard Kehl in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]] 3. Auflage, Band 1, Artikel: Anschauung Gottes, Sp. 707.</ref> Die Gläubigen schauen aber noch in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse ({{B|1 Kor|13|12-13}}). In der Erdenzeit bleiben die [[Göttliche Tugenden|Göttlichen Tugenden]] des [[Glaube]]ns, der [[Hoffnung]] und der [[Liebe]], von denen die ersten beiden vergehen, die Liebe aber ohne Ende im Himmel bleibt (vgl. {{B|1 Kor|13|12-13}}).
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Das Schauen der Gläubiigen kann nach dem [[Apostel]] [[Johannes (Evangelist)|Johannes]] bereits im irdischen [[Jesus Christus|Jesus]] [[Gott]] selbst wahrnehmen: Der Vater lässt sich im Sohn erkennen ({{B|Joh|14|7.9}}; {{B|1 Joh|1|1-4}}), in dem die "Herrlichkeit" Gottes aufscheint ({{B|Joh|1|14.18}}; {{BB|Joh|11|4.40}}); dies vor allem in der "Stunde" seiner Passion, in der die liebende Selbstentäußerung Gottes an die Welt ({{B|Joh|1|14}}) sich vollendet ({{B|Joh|12|21-33}}; {{BB|Joh|13|31f}}; {{BB|Joh|17|1.5}}; ähnlich auch [[Paulus von Tarsus|Paulus]] ({{B|2 Kor|3|6-18}}; {{BB|2 Kor|4|4ff}}).<ref>Medard Kehl in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]] 3. Auflage, Band 1, Artikel: Anschauung Gottes, Sp. 707.</ref> Die Gläubigen schauen aber in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse ({{B|1 Kor|13|12-13}}). Der [[Glaube]] lässt uns schon im voraus die Freude und das Licht der beseligenden Gottesschau genießen, die das Ziel unseres irdischen Weges ist ([[KKK]], [[Katechismus der Katholischen Kirche I. Teil: Das Glaubensbekenntnis#III Die Merkmale des Glaubens|163]]). Der Gläubige spiegelt mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und wird so in sein eigenes [[Gottesebenbildlichkeit|Bild]] verwandelt (vgl. {{B|2 Kor|3|18}}). In der Erdenzeit bleiben die [[Göttliche Tugenden|Göttlichen Tugenden]] des [[Glaube]]ns, der [[Hoffnung]] und der [[Liebe]], von denen die ersten beiden vergehen, die Liebe aber ohne Ende im Himmel unverlierbar bleibt (vgl. {{B|1 Kor|13|12-13}}).
  
 
Die Erhebung des geschaffenen [[Verstand]]es (Intellektes) zur Anschauung Gottes geschieht durch das ,Licht der Herrlichkeit´ (lumen gloriae),<ref>{{B|Ps|36|10}}; {{B|Ps|89|16}}; [[Konzil von Vienne]] im Jahr 1311.</ref> einen von Gott dem Schauenden eingeschaffenen, ihn verklärenden [[übernatürlich]]en [[Habitus]], der an die Stelle des [[Glaube]]ns (habitus fidei) tritt. Seine Intensität bestimmt die [[Klarheit]] des Erkennens, das aber nie zu einem "Begreifen" des unendlichen Gottes wird. Der Grad des lumen gloriae bemisst sich nach dem der [[Heiligmachende Gnade|heiligmachenden Gnade]] beim [[Sterben|Scheiden]] der [[Seele]] aus dem [[Leib]]e.<ref>Friedrch Hünermann in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]] 1. Auflage, Band 1, Artikel: Anschauung Gottes, Sp. 465.</ref>
 
Die Erhebung des geschaffenen [[Verstand]]es (Intellektes) zur Anschauung Gottes geschieht durch das ,Licht der Herrlichkeit´ (lumen gloriae),<ref>{{B|Ps|36|10}}; {{B|Ps|89|16}}; [[Konzil von Vienne]] im Jahr 1311.</ref> einen von Gott dem Schauenden eingeschaffenen, ihn verklärenden [[übernatürlich]]en [[Habitus]], der an die Stelle des [[Glaube]]ns (habitus fidei) tritt. Seine Intensität bestimmt die [[Klarheit]] des Erkennens, das aber nie zu einem "Begreifen" des unendlichen Gottes wird. Der Grad des lumen gloriae bemisst sich nach dem der [[Heiligmachende Gnade|heiligmachenden Gnade]] beim [[Sterben|Scheiden]] der [[Seele]] aus dem [[Leib]]e.<ref>Friedrch Hünermann in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]] 1. Auflage, Band 1, Artikel: Anschauung Gottes, Sp. 465.</ref>
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== Aufgabe der Schauenden für die Kirche auf Erden ==
 
== Aufgabe der Schauenden für die Kirche auf Erden ==
 
 
Durch die [[Engel]] in den [[Himmel]]n, kommt die geheimnisvolle, mächtige Hilfe dem Leben der Kirche zugute.<ref>Vgl. {{B|Apg|5|18–20}}; {{BB|Apg|8|26–29}}; {{BB|Apg|10|3–8}}; {{BB|Apg|12|6–11}}; {{BB|Apg|27|23–25}}.</ref> In ihrer [[Liturgie]] vereint sich die Kirche mit ihnen, um den dreimal heiligen [[Gott]] anzubeten;<ref>siehe [[Römisches Messbuch]], [[Sanctus]], Sanctus, Sanctus.</ref> sie bittet um deren Beistand.<ref>So im „Supplices te rogamus ...“ des [[Eucharistisches Hochgebet I|römischen Hochgebetes]], im „In paradisum deducant te angeli ...“ der Bestattungsliturgie und auch im „Cherubinischen Hymnus“ der Liturgie des hl. [[Johannes Chrysostomus]]; [[KKK]], [[Katechismus der Katholischen Kirche I. Teil: Das Glaubensbekenntnis#I Die Engel|334-336]].</ref> Dadurch, dass die [[Heilige]]n inniger mit [[Christus]] vereint sind, festigen sie die ganze Kirche stärker in der [[Heiligkeit]], erhöhen die Würde des [[Gottesdienst]]es, den sie auf Erden Gott darbringt, und tragen auf vielfältige Weise zum weiteren Aufbau der [[Kirche]] bei (vgl. {{B|1 Kor|12|12-27}}). Durch ihre brüderliche Sorge findet unsere Schwachheit reichste Hilfe ([[LG]] [[Lumen gentium (Wortlaut)#KAPITEL VII: DER ENDZEITLICHE CHARAKTER DER PILGERNDEN KIRCHE UND IHRE EINHEIT MIT DER HIMMLISCHEN KIRCHE|49]]).<ref>vgl. Nachsynodales Schreiben [[Reconciliatio et paenitentia]] [[Reconciliatio et paenitentia (Wortlaut)#Andere Wege der Versöhnung|Nr. 12]]: Die Kirche im [[Himmel]], die Kirche auf Erden, die Kirche im [[Fegfeuer]], sie wirken in geheimnisvoller [[Einheit]] mit [[Christus]] zusammen, um die Welt mit Gott zu versöhnen.</ref> In die Heimat aufgenommen und dem Herrn gegenwärtig (vgl. {{B|2 Kor|5|8}}), hören sie nicht auf, durch ihn, mit ihm und in ihm beim Vater für uns [[Fürbitte]] einzulegen, indem sie die [[Verdienst]]e darbringen, die sie durch den einen Mittler zwischen [[Gott]] und den [[Mensch]]en, [[Jesus Christus|Christus Jesus]] (vgl. {{B|1 Tim|2|5}}), auf Erden erworben haben, zur Zeit, da sie in allem dem Herrn dienten und für seinen Leib, die [[Kirche]], in ihrem Fleisch ergänzten, was an den Leiden Christi noch fehlt (vgl. {{B|Kol| 1|24}}; [[LG]] [[Lumen gentium (Wortlaut)#KAPITEL VII: DER ENDZEITLICHE CHARAKTER DER PILGERNDEN KIRCHE UND IHRE EINHEIT MIT DER HIMMLISCHEN KIRCHE|49]]). In der Herrlichkeit des Himmels erfüllen die Seligen weiterhin mit Freude den Willen Gottes. Sie tun dies auch in Bezug auf die anderen [[Mensch]]en und die gesamte [[Schöpfung]], indem sie mit Christus  „herrschen in alle Ewigkeit“ ({{B|Offb|22|4-5}}; [[KKK]], [[Katechismus der Katholischen Kirche I. Teil: Das Glaubensbekenntnis#II Der Himmel|1029]]).  
 
Durch die [[Engel]] in den [[Himmel]]n, kommt die geheimnisvolle, mächtige Hilfe dem Leben der Kirche zugute.<ref>Vgl. {{B|Apg|5|18–20}}; {{BB|Apg|8|26–29}}; {{BB|Apg|10|3–8}}; {{BB|Apg|12|6–11}}; {{BB|Apg|27|23–25}}.</ref> In ihrer [[Liturgie]] vereint sich die Kirche mit ihnen, um den dreimal heiligen [[Gott]] anzubeten;<ref>siehe [[Römisches Messbuch]], [[Sanctus]], Sanctus, Sanctus.</ref> sie bittet um deren Beistand.<ref>So im „Supplices te rogamus ...“ des [[Eucharistisches Hochgebet I|römischen Hochgebetes]], im „In paradisum deducant te angeli ...“ der Bestattungsliturgie und auch im „Cherubinischen Hymnus“ der Liturgie des hl. [[Johannes Chrysostomus]]; [[KKK]], [[Katechismus der Katholischen Kirche I. Teil: Das Glaubensbekenntnis#I Die Engel|334-336]].</ref> Dadurch, dass die [[Heilige]]n inniger mit [[Christus]] vereint sind, festigen sie die ganze Kirche stärker in der [[Heiligkeit]], erhöhen die Würde des [[Gottesdienst]]es, den sie auf Erden Gott darbringt, und tragen auf vielfältige Weise zum weiteren Aufbau der [[Kirche]] bei (vgl. {{B|1 Kor|12|12-27}}). Durch ihre brüderliche Sorge findet unsere Schwachheit reichste Hilfe ([[LG]] [[Lumen gentium (Wortlaut)#KAPITEL VII: DER ENDZEITLICHE CHARAKTER DER PILGERNDEN KIRCHE UND IHRE EINHEIT MIT DER HIMMLISCHEN KIRCHE|49]]).<ref>vgl. Nachsynodales Schreiben [[Reconciliatio et paenitentia]] [[Reconciliatio et paenitentia (Wortlaut)#Andere Wege der Versöhnung|Nr. 12]]: Die Kirche im [[Himmel]], die Kirche auf Erden, die Kirche im [[Fegfeuer]], sie wirken in geheimnisvoller [[Einheit]] mit [[Christus]] zusammen, um die Welt mit Gott zu versöhnen.</ref> In die Heimat aufgenommen und dem Herrn gegenwärtig (vgl. {{B|2 Kor|5|8}}), hören sie nicht auf, durch ihn, mit ihm und in ihm beim Vater für uns [[Fürbitte]] einzulegen, indem sie die [[Verdienst]]e darbringen, die sie durch den einen Mittler zwischen [[Gott]] und den [[Mensch]]en, [[Jesus Christus|Christus Jesus]] (vgl. {{B|1 Tim|2|5}}), auf Erden erworben haben, zur Zeit, da sie in allem dem Herrn dienten und für seinen Leib, die [[Kirche]], in ihrem Fleisch ergänzten, was an den Leiden Christi noch fehlt (vgl. {{B|Kol| 1|24}}; [[LG]] [[Lumen gentium (Wortlaut)#KAPITEL VII: DER ENDZEITLICHE CHARAKTER DER PILGERNDEN KIRCHE UND IHRE EINHEIT MIT DER HIMMLISCHEN KIRCHE|49]]). In der Herrlichkeit des Himmels erfüllen die Seligen weiterhin mit Freude den Willen Gottes. Sie tun dies auch in Bezug auf die anderen [[Mensch]]en und die gesamte [[Schöpfung]], indem sie mit Christus  „herrschen in alle Ewigkeit“ ({{B|Offb|22|4-5}}; [[KKK]], [[Katechismus der Katholischen Kirche I. Teil: Das Glaubensbekenntnis#II Der Himmel|1029]]).  
  
 
== Anschauung Christi in seinem irdischen Leben ==
 
== Anschauung Christi in seinem irdischen Leben ==
 
 
Die [[Seele]] [[Christi]] war, wegen der [[Hypostatische Union|Hypostatischen Vereinigung]], vom ersten Augenblick ihres Daseins an, in der unmittelbaren beseligenden Anschauung Gottes. Darum war Christus in Bezug auf die wesentliche Seligkeit nicht mehr auf dem Wege, sie zu erlangen oder zu verdienen (viator), sondern er war schon in ihrem Besitz (comprehensor). Da er aber die akzidentelle Seligkeit noch nicht besaß und sich diese durch sein Leiden und Sterben verdienen sollte, so war er in Bezug auf diese noch im Pilgerstand (viator). Christus war also während seines irdischen Lebens zugleich viator und comprehensor. Die beseligende Anschauung hob bei Christus weder die [[Freiheit]] noch auch die Leidensfähigkeit auf. In der Wesenheit Gottes sah Christus alles Vergangene, Gegenwärtige und Zukünftige der ganzen gegenwärtigen Ordnung ([[Wissen Christi]]).<ref>[[Joseph Braun]]: Hand[[lexikon]] der katholischen [[Dogmatik]], S. 17.</ref>
 
Die [[Seele]] [[Christi]] war, wegen der [[Hypostatische Union|Hypostatischen Vereinigung]], vom ersten Augenblick ihres Daseins an, in der unmittelbaren beseligenden Anschauung Gottes. Darum war Christus in Bezug auf die wesentliche Seligkeit nicht mehr auf dem Wege, sie zu erlangen oder zu verdienen (viator), sondern er war schon in ihrem Besitz (comprehensor). Da er aber die akzidentelle Seligkeit noch nicht besaß und sich diese durch sein Leiden und Sterben verdienen sollte, so war er in Bezug auf diese noch im Pilgerstand (viator). Christus war also während seines irdischen Lebens zugleich viator und comprehensor. Die beseligende Anschauung hob bei Christus weder die [[Freiheit]] noch auch die Leidensfähigkeit auf. In der Wesenheit Gottes sah Christus alles Vergangene, Gegenwärtige und Zukünftige der ganzen gegenwärtigen Ordnung ([[Wissen Christi]]).<ref>[[Joseph Braun]]: Hand[[lexikon]] der katholischen [[Dogmatik]], S. 17.</ref>
  
== Entbehrung der Schau Gottes durch verdammte Dämonen und Menschen ==
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== Entbehrung der Schau Gottes durch Dämonen und Menschen ==
 
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Ein Drittel der von Gott geschaffenen Geister, verloren in ihrer Prüfung den Platz im Himmel und verdienten durch ihre böse Tat die [[Hölle]] (vgl. {{B|Offb|12|1-18}}). Der Mensch, der für seine freien Entscheidungen, die er auf Erden in seinem Leibe getan hat, ebenfalls verantwortlich ist, wird im Jenseits ebenso seinen Lohn empfangen.<ref> [[DH]] 443 574 [[Benedictus Deus|1002]]; [[LG]], [[Lumen gentium (Wortlaut)#KAPITEL VII: DER ENDZEITLICHE CHARAKTER DER PILGERNDEN KIRCHE UND IHRE EINHEIT MIT DER HIMMLISCHEN KIRCHE|48]].</ref> Menschen, die ohne Buße ([[DH]] 839)<ref>Von der "inneren [[Reue]] hängt die Echtheit der Buße ab" - aus: [[Johannes Paul II.]], 2. Dezember 1984 Nachsynodales Schreiben [[Reconciliatio et paenitentia]] über [[Versöhnung]] und [[Buße]] in der [[Sendung]] der [[Kirche]] heute, [[Reconciliatio et paenitentia (Wortlaut)#ZWEITES KAPITEL: DAS SAKRAMENT DER BUSSE UND DER VERSÖHNUNG|Nr. 31, III.]].</ref> im Stande einer (aktuellen<ref>[[DH]] 627, 780, [[Benedictus Deus|1002]], [[Laetentur caeli|1306]].</ref>) [[Todsünde]] sterben,<ref> [[DH]] 839, [[Laetentur caeli|1306]].</ref> werden der Anschauung Gottes ewig<ref> [[DH]] 72 76 212 342 486 574 596 630 780 801 839; [[Kongregation für die Glaubenslehre]] ''[[Recentiores epicoporum synodi]]'' zu einigen Fragen der [[Eschatologie]] vom [[17. Mai]] [[1979]], Nr. 7.</ref> beraubt d.h. mit ewiger Strafe der Verdammnis belegt sein. Auch sie erlangen dafür die [[Hölle]].<ref> 839 858 926 [[Benedictus Deus|1002]] 1075 [[Laetentur caeli|1306]]; [[Kongregation für die Glaubenslehre]] ''[[Recentiores epicoporum synodi]]'' zu einigen Fragen der [[Eschatologie]] vom [[17. Mai]] [[1979]], Nr. 7.</ref>
Ein Drittel der von Gott geschaffenen Geister, verloren in ihrer Prüfung den Platz im Himmel und verdienten durch ihre böse Tat die [[Hölle]] (vgl. {{B|Offb|12|1-18}}). Der Mensch, der für seine freien Entscheidungen, die er auf Erden in seinem Leibe getan hat, ebenfalls verantwortlich ist, wird im Jenseits ebenso seinen Lohn empfangen.<ref> [[DH]] 443 574 [[Benedictus Deus|1002]]; [[LG]], [[Lumen gentium (Wortlaut)#KAPITEL VII: DER ENDZEITLICHE CHARAKTER DER PILGERNDEN KIRCHE UND IHRE EINHEIT MIT DER HIMMLISCHEN KIRCHE|48]].</ref> Menschen, die ohne Buße ([[DH]] 839)<ref>Von der "inneren [[Reue]] hängt die Echtheit der Buße ab" - aus: [[Johannes Paul II.]], 2. Dezember 1984 Nachsynodales Schreiben [[Reconciliatio et paenitentia]] über [[Versöhnung]] und [[Buße]] in der [[Sendung]] der [[Kirche]] heute, [[Reconciliatio et paenitentia (Wortlaut)#ZWEITES KAPITEL: DAS SAKRAMENT DER BUSSE UND DER VERSÖHNUNG|Nr. 31, III.]].</ref> im Stande einer (aktuellen<ref>[[DH]] 627, 780, [[Benedictus Deus|1002]], [[Laetentur caeli|1306]].</ref>) [[Todsünde]] sterben,<ref> [[DH]] 839, [[Laetentur caeli|1306]].</ref> werden der Anschauung Gottes ewig<ref> [[DH]] 72 76 212 342 486 574 596 630 780 801 839; [[Kongregation für die Glaubenslehre]] ''[[Recentiores epicoporum synodi]]'' zu einigen Fragen der [[Eschatologie]] vom [[17. Mai]] [[1979]], Nr. 7.</ref> beraubt d.h. mit ewiger Strafe belegt sein. Auch sie erlangen dafür die [[Hölle]].<ref> 839 858 926 [[Benedictus Deus|1002]] 1075 [[Laetentur caeli|1306]]; [[Kongregation für die Glaubenslehre]] ''[[Recentiores epicoporum synodi]]'' zu einigen Fragen der [[Eschatologie]] vom [[17. Mai]] [[1979]], Nr. 7.</ref>
 
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
*Karl Forster in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]] 2. Auflage, Band 1, Artikel: Anschauung Gottes, Sp. 583-591.
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* Karl Forster in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]] 2. Auflage, Band 1, Artikel: Anschauung Gottes, Sp. 583-591.
 
* Medard Kehl in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]] 3. Auflage, Band 1, Artikel: Anschauung Gottes, Sp. 706+710.
 
* Medard Kehl in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]] 3. Auflage, Band 1, Artikel: Anschauung Gottes, Sp. 706+710.
 
* Jean Duplacy und Jaques Guillet in: Wörterbuch zur biblischen Botschaft, Herausgegeben von Xavier Lèon-Dufour, [[Herder Verlag]] Freiburg 1981, S. 582-585 (Sonderausgabe der 2. Auflage; 827 Seiten; ISBN 3-451-1417-4; [[Imprimatur]] Freiburg im Breisgau, den 20. Juli 1964 Der [[Generalvikar]] Dr. Föhr).
 
* Jean Duplacy und Jaques Guillet in: Wörterbuch zur biblischen Botschaft, Herausgegeben von Xavier Lèon-Dufour, [[Herder Verlag]] Freiburg 1981, S. 582-585 (Sonderausgabe der 2. Auflage; 827 Seiten; ISBN 3-451-1417-4; [[Imprimatur]] Freiburg im Breisgau, den 20. Juli 1964 Der [[Generalvikar]] Dr. Föhr).
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== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
* [http://theologie_de.deacademic.com/39/Anschauung_Gottes Neues Theologisches Wörterbuch] [[Herbert Vorgrimler]] 2012
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* [http://theologie_de.deacademic.com/39/Anschauung_Gottes Anschauung Gottes in: "Neues Theologisches Wörterbuch"] von [[Herbert Vorgrimler]] 2012
  
 
== Anmerkungen ==
 
== Anmerkungen ==

Version vom 15. August 2019, 20:15 Uhr

Die Heiligste Dreifaltigkeit, gemalt von Andrej Rublëv (um 1400)

Die letzen Dinge

des einzelnen Menschen
der gesamten Schöpfung

Beseligende Anschaung Gottes (lat.: Visio Dei beatifica) oder Gottesschau bedeutet, dass ein heiliges personales Geschöpf Gott unmittelbar "von Angesicht zu Angesicht" sieht, so wie in seiner himmlischen Herrlichkeit ist, was die höchste übernatürliche Gottverähnlichung bedeutet, d.h. am Sein des Geschauten teilhat.<ref>vgl. {{#ifeq: 1. Brief des Paulus an die Korinther | Anschauung Gottes |{{#if: 1 Kor|1 Kor|1. Brief des Paulus an die Korinther}}|{{#if: 1 Kor |1 Kor|1. Brief des Paulus an die Korinther}}}} 13{{#if:12|,12}} Kor%2013{{#if:12|,12}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Kor%2013{{#if:12|,12}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: 1. Brief des Johannes | Anschauung Gottes |{{#if: 1 Joh|1 Joh|1. Brief des Johannes}}|{{#if: 1 Joh |1 Joh|1. Brief des Johannes}}}} 3{{#if:2|,2}} Joh%203{{#if:2|,2}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Joh%203{{#if:2|,2}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}; KKK 1023-1029; KKK 209; Benedikt XII.: Apostolische Konstitution »Benedictus Deus« vom 29. Januar 1336, DH 1000); Friedrich Hünermann in: Lexikon für Theologie und Kirche 1. Auflage, Band 1, Artikel: Anschauung Gottes, Sp. 465.</ref> Sie ist ein einziger Akt, der nie unterbrochen wird und niemals aufhört.<ref>Joseph Braun: Handlexikon der katholischen Dogmatik, Herder & Co., Freiburg im Breisgau 1926, S. 17 (Imprimatur Friburgi, die 17. Iulii 1926 Dr. Sester, Vic. Gen.).</ref>

Primärer Gegenstand (Objekt) der Anschauung Gottes ist Gott der Dreieinige. Die Seligen nehmen am innertrinitarischen Lebensaustausch teil. Obgleich der Schauende Gott in seinem Wesen schaut, sieht er ihn zwar ganz (totum), nicht aber ganz und gar (totaliter). Es verbindet sich mit der Anschauung Gottes die Ehrfurcht und die Anbetung der Seligen (vgl. {{#ifeq: Johannes-Apokalypse | Anschauung Gottes |{{#if: Offb|Offb|Johannes-Apokalypse}}|{{#if: Offb |Offb|Johannes-Apokalypse}}}} 4{{#if:1-11|,1-11}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Als sekundäres Objekt werden die Kreaturen in Gottes Wesen geschaut.<ref>Karl Forster in: Lexikon für Theologie und Kirche 2. Auflage, Band 1, Artikel: Anschauung Gottes, Sp. 590.</ref>

Die Schau des Angesichtes Gottes durch Engel und Menschen

Die Engel in den Himmeln sehen stets das Antlitz des himmlischen Vaters<ref>{{#ifeq: Evangelium nach Matthäus | Anschauung Gottes |{{#if: Mt|Mt|Evangelium nach Matthäus}}|{{#if: Mt |Mt|Evangelium nach Matthäus}}}} 18{{#if:10|,10}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; KKK, 329</ref>, seit sie sich, durch ihre Prüfung, den Lohn der Anschauung Gottes verdient haben.<ref>vgl. {{#ifeq: Johannes-Apokalypse | Anschauung Gottes |{{#if: Offb|Offb|Johannes-Apokalypse}}|{{#if: Offb |Offb|Johannes-Apokalypse}}}} 12{{#if:1-18|,1-18}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; Maria von Agreda: Leben der jungfräulichen Gottesmutter Maria, Ein Wunder Seiner Allmacht, ein Abgrund Seiner Gnaden (Imprimatur Ordinariat Salzburg am 31. Mai 1954, Zl. 1311): http://www.gottliebtuns.com/engelsturz.htm </ref> Für den Menschen ist die Anschauung Gottes das nie endende Ewige Leben<ref>{{#ifeq: Evangelium nach Johannes | Anschauung Gottes |{{#if: Joh|Joh|Evangelium nach Johannes}}|{{#if: Joh |Joh|Evangelium nach Johannes}}}} 17{{#if:4|,4}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}: Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast.</ref> oder die Ewige Seligkeit als Vollendung des übernatürlichen Lebens der Gnade, das er auf der Erde begonnen hat.<ref>vgl. Bernhard Brinkmann: Katholisches Handlexikon, Butzon & Bercker Verlag Kevelaer 1960, Artikel "Ewiges Leben", S. 77, (2. Auflage; Imprimatur N. 4-18/60 Monasterii, die 2. Februarii 1960, Böggering Vicarius Eppi Generalis).</ref> Sie ist die vollkommene Teilhabe „an der göttlichen Natur“ ({{#ifeq: 2. Brief des Petrus | Anschauung Gottes |{{#if: 2 Petr|2 Petr|2. Brief des Petrus}}|{{#if: 2 Petr |2 Petr|2. Brief des Petrus}}}} 1{{#if:4|,4}} Petr%201{{#if:4|,4}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Petr%201{{#if:4|,4}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}), an der Herrlichkeit Christi, der Gotteskindschaft, der Liebesgemeinschaft des dreifaltigen Lebens,<ref>KKK 1024; KKKK, Nr. 362; KKK, Nr. 1726</ref> dem Gott der die Liebe ist ({{#ifeq: 1. Brief des Johannes | Anschauung Gottes |{{#if: 1 Joh|1 Joh|1. Brief des Johannes}}|{{#if: 1 Joh |1 Joh|1. Brief des Johannes}}}} 4{{#if:8|,8}} Joh%204{{#if:8|,8}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Joh%204{{#if:8|,8}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Die Auserwählten in der ewigen Anschauung Gottes im Himmel, finden dabei ihre wahre Identität, ihren eigenen Namen (Vgl. {{#ifeq: Johannes-Apokalypse | Anschauung Gottes |{{#if: Offb|Offb|Johannes-Apokalypse}}|{{#if: Offb |Offb|Johannes-Apokalypse}}}} 2{{#if:17|,17}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; KKK 1025).

Jesus Christus hat durch seinen Tod und seine Auferstehung dem Menschen den Himmel „geöffnet“ (vgl. {{#ifeq: Brief an die Hebräer | Anschauung Gottes |{{#if: Hebr|Hebr|Brief an die Hebräer}}|{{#if: Hebr |Hebr|Brief an die Hebräer}}}} 9{{#if:24|,24}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Dadurch sind die Seligen im Himmel im Vollbesitz der Früchte der Erlösung. Christus lässt jene, die an ihn geglaubt haben und seinem Willen treu geblieben sind, an seiner himmlischen Verherrlichung teilhaben. Der Himmel ist die selige Gemeinschaft all derer, die völlig in ihn eingegliedert sind (KKK 1026). Jene, die in der Gnade Gottes sterben und keiner weiteren Läuterung bedürfen, werden mit Jesus und Maria, mit den Engeln und den Heiligen vereinigt<ref>KKKK 209; DH 839, Konzil von Trient, 1546, 1582, LG 48.</ref> und bilden die Kirche des Himmels ("triumphierende Kirche").

Das Schauen Gottes in der Bibel und verschiedene Bezeichnungen

Im Alten Bund

Das Angesicht Gottes bedeutet im Alten Testament die Gegenwart Gottes.<ref> vgl. {{#ifeq: Exodus | Anschauung Gottes |{{#if: Ex|Ex|Exodus}}|{{#if: Ex |Ex|Exodus}}}} 33{{#if:14|,14}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: Levitikus | Anschauung Gottes |{{#if: Lev|Lev|Levitikus}}|{{#if: Lev |Lev|Levitikus}}}} 17{{#if:10|,10}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: Numeri | Anschauung Gottes |{{#if: Num|Num|Numeri}}|{{#if: Num |Num|Numeri}}}} 6{{#if:25f|,25f}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: Deuteronomium | Anschauung Gottes |{{#if: Dtn|Dtn|Deuteronomium}}|{{#if: Dtn |Dtn|Deuteronomium}}}} 16{{#if:16|,16}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: Deuteronomium | Anschauung Gottes |{{#if: Dtn|Dtn|Deuteronomium}}|{{#if: Dtn |Dtn|Deuteronomium}}}} 31{{#if:17f|,17f}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: 1. Buch Samuel | Anschauung Gottes |{{#if: 1 Sam|1 Sam|1. Buch Samuel}}|{{#if: 1 Sam |1 Sam|1. Buch Samuel}}}} 1{{#if:22|,22}} Sam%201{{#if:22|,22}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Sam%201{{#if:22|,22}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: 2. Buch der Chronik | Anschauung Gottes |{{#if: 2 Chr|2 Chr|2. Buch der Chronik}}|{{#if: 2 Chr |2 Chr|2. Buch der Chronik}}}} 3{{#if:9|,9}} Chr%203{{#if:9|,9}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Chr%203{{#if:9|,9}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}.</ref> Dieses Antlitz soll allezeit gesucht werden (vgl. {{#ifeq: 1. Buch der Chronik | Anschauung Gottes |{{#if: 1 Chr|1 Chr|1. Buch der Chronik}}|{{#if: 1 Chr |1 Chr|1. Buch der Chronik}}}} 16{{#if:11|,11}} Chr%2016{{#if:11|,11}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Chr%2016{{#if:11|,11}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: Buch der Psalmen | Anschauung Gottes |{{#if: Ps|Ps|Buch der Psalmen}}|{{#if: Ps |Ps|Buch der Psalmen}}}} 4{{#if:7|,7}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}), wer rechtschaffen lebt, darf es schauen ({{#ifeq: Buch der Psalmen | Anschauung Gottes |{{#if: Ps|Ps|Buch der Psalmen}}|{{#if: Ps |Ps|Buch der Psalmen}}}} 11{{#if:7|,7}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: Buch der Psalmen | Anschauung Gottes |{{#if: Ps|Ps|Buch der Psalmen}}|{{#if: Ps |Ps|Buch der Psalmen}}}} 140{{#if:14|,14}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}) und hat die Hoffnung auf die (übernatürliche) Gottesschau (vgl. {{#ifeq: Buch der Psalmen | Anschauung Gottes |{{#if: Ps|Ps|Buch der Psalmen}}|{{#if: Ps |Ps|Buch der Psalmen}}}} 42{{#if:3|,3}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Gottes Angesicht bleibt dem Menschen zugewendet, wenn er sich von Sünde bekehrt (vgl. {{#ifeq: 2. Buch der Chronik | Anschauung Gottes |{{#if: 2 Chr|2 Chr|2. Buch der Chronik}}|{{#if: 2 Chr |2 Chr|2. Buch der Chronik}}}} 30{{#if:9|,9}} Chr%2030{{#if:9|,9}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Chr%2030{{#if:9|,9}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}), es schützt vor dem Toben der Menschen ({{#ifeq: Buch der Psalmen | Anschauung Gottes |{{#if: Ps|Ps|Buch der Psalmen}}|{{#if: Ps |Ps|Buch der Psalmen}}}} 31{{#if:21|,21}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}) und richtet sich gegen die Bösen ({{#ifeq: Buch der Psalmen | Anschauung Gottes |{{#if: Ps|Ps|Buch der Psalmen}}|{{#if: Ps |Ps|Buch der Psalmen}}}} 34{{#if:17|,17}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Es bleibt dem Armen zugewendet ({{#ifeq: Buch der Psalmen | Anschauung Gottes |{{#if: Ps|Ps|Buch der Psalmen}}|{{#if: Ps |Ps|Buch der Psalmen}}}} 22{{#if:5|,5}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}), der Mensch soll in seiner Klage das Herz ausschütten wie Wasser ({{#ifeq: Klagelieder Jeremias | Anschauung Gottes |{{#if: Klgl|Klgl|Klagelieder Jeremias}}|{{#if: Klgl |Klgl|Klagelieder Jeremias}}}} 19{{#if:19|,19}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}).

Jakob glaubte als er einen Engel sah, Gottes Angesicht gesehen zu haben ({{#ifeq: Genesis | Anschauung Gottes |{{#if: Gen|Gen|Genesis}}|{{#if: Gen |Gen|Genesis}}}} 32{{#if:31|,31}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: Genesis | Anschauung Gottes |{{#if: Gen|Gen|Genesis}}|{{#if: Gen |Gen|Genesis}}}} 33{{#if:10|,10}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}), Gideon jedoch wusste, dass er einen Engel gesehen hat ({{#ifeq: Buch der Richter | Anschauung Gottes |{{#if: Ri|Ri|Buch der Richter}}|{{#if: Ri |Ri|Buch der Richter}}}} 6{{#if:22|,22}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Mose fürchtete Gott anzuschauen ({{#ifeq: Exodus | Anschauung Gottes |{{#if: Ex|Ex|Exodus}}|{{#if: Ex |Ex|Exodus}}}} 3{{#if:6|,6}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}), er durfte die Gestalt des Herrn sehen ({{#ifeq: Numeri | Anschauung Gottes |{{#if: Num|Num|Numeri}}|{{#if: Num |Num|Numeri}}}} 12{{#if:8|,8}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Doch die übernatürliche Schau Gottes blieb auch ihm verwehrt, "denn kein Mensch kann mich schauen und am (irdischen) Leben bleiben" sprach Gott ({{#ifeq: Exodus | Anschauung Gottes |{{#if: Ex|Ex|Exodus}}|{{#if: Ex |Ex|Exodus}}}} 33{{#if:20|,20}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}).

Die verschiedenen Bezeichnungen im Neuen Bund

Das Mysterium der seligen Gemeinschaft mit Gott und all denen, die in Christus sind, geht über jedes Verständnis und jede Vorstellung hinaus. Die Heilige Schrift spricht davon in Bildern, wie Himmel, Ewiges Leben, Licht, Frieden, festliches Hochzeitsmahl, "Wein des Reiches", "himmlisches Jerusalem", "himmlisches Paradies", "ewige Heimat", "Haus des Vaters"<ref>"Ewige Ruhe" bedeutet die Endseligkeit, wenn Verstand und Willen im erkennenden und liebenden Besitz zur Ruhe kommen sind, gleichsam ein Bleibe (Wohnung) im "Haus des Vaters" (vgl. {{#ifeq: Evangelium nach Johannes | Anschauung Gottes |{{#if: Joh|Joh|Evangelium nach Johannes}}|{{#if: Joh |Joh|Evangelium nach Johannes}}}} 14{{#if:2|,2}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}) gefunden haben. aus: Kommentar zur Questio 93 art. 1, in: Thomas von Aquin: Summa theologica. Die deutsche Thomas-Ausgabe, lateinisch-deutsch, St. III Suppl. 87 - 99, Band 36: Die Letzten Dinge, Kerle und Styria Verlag 1961, S. 500f (Imprimatur Erzbischöfliches Ordinariat Salzburg).</ref> oder "Freude unsres Herrn": „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist; das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“ ({{#ifeq: 1. Brief des Paulus an die Korinther | Anschauung Gottes |{{#if: 1 Kor|1 Kor|1. Brief des Paulus an die Korinther}}|{{#if: 1 Kor |1 Kor|1. Brief des Paulus an die Korinther}}}} 2{{#if:9|,9}} Kor%202{{#if:9|,9}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Kor%202{{#if:9|,9}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}; vgl. {{#ifeq: Buch der Psalmen | Anschauung Gottes |{{#if: Ps|Ps|Buch der Psalmen}}|{{#if: Ps |Ps|Buch der Psalmen}}}} 16{{#if:11|,11}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}),<ref> KKK 1027; DH 991, 1000; {{#ifeq: Evangelium nach Matthäus | Anschauung Gottes |{{#if: Mt|Mt|Evangelium nach Matthäus}}|{{#if: Mt |Mt|Evangelium nach Matthäus}}}} 25{{#if:21|,21}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}</ref> In der Heiligen Schrift ist Schauen gleichbedeutend mit Besitzen (KKK 2548).

Lehramtliche Definition(en)

Papst Benedikt XII. definierte, "dass nach allgemeiner Anordnung Gottes die Seelen aller Heiligen ... und anderer Gläubigen, die nach der von ihnen empfangenen heiligen Taufe Christi verstorben sind, in denen es nichts zu reinigen gab, als sie dahinschieden, ... oder wenn es in ebendiesen damals etwas zu reinigen gab oder geben wird, wenn sie nach ihrem Tod gereinigt wurden, auch vor der Wiederannahme ihrer Leiber und dem allgemeinen Gericht nach dem Aufstieg unseres Erlösers und Herrn Jesus Christus in den Himmel, das Himmelreich und das himmlische Paradies mit Christus in der Gemeinschaft der heiligen Engel versammelt waren, sind und sein werden, und nach dem Leiden und Tod des Herrn Jesus Christus das göttliche Wesen in einer unmittelbaren Schau und auch von Angesicht zu Angesicht geschaut haben und schauen, d. h. ohne Vermittlung eines Geschöpfs, das sich als gesehener Gegenstand darböte" (DH 1000; Vgl. LG 49). Sie schauen den dreifaltigen und einen Gott selbst in Klarheit, so wie er ist, aufgrund der Verschiedenheit der Verdienste jedoch der eine vollkommener als der andere.<ref> Konzil von Florenz: Bulle Laetentur caeli: Dekret für die Griechen: DH 1305.</ref>

Anschauung durch Verstand und Willen

Der Kirchenlehrer Augustinus von Hippo sieht im Menschen die Möglichkeit zur unmittelbaren Gottesschau erhoben zu werden - das Endliche, das an das Unendliche rührt.<ref> Johannes Paul II.: Apostolisches Schreiben Augustinum hipponensem zum zum 1600. Jahrestag der Bekehrung des heiligen Augustinus, Bischof und Lehrer der Kirche vom 28. August 1986, 3.2.</ref> Er fasst den schauenden Verstand, das liebende Herz und den Lobpreis der Ewigen Anschauung in den Worten zusammen: "„Da werden wir feiern und schauen, schauen und lieben, lieben und preisen" (KKK, Nr. 1720).

Für Dominikanertheologen der mittelalterlichen Scholastik stellt grundsätzlich das vernünftige, sich in diskursiver Argumentation und intuitiver Kontemplation äußernde Erkennen die dem Menschen spezifischste, ihn in seinem Menschsein vollendende Tätigkeit dar, so dass in der "intellektuellen Anschauung" Gottes die höchste Glückseligkeit des Menschen erreicht ist. In der Theologie der Franziskaner (Bonaventura und Johannes Duns Scotus) steht dagegen der Wille an der Spitze der geistigen Kräfte des Menschen; darum wird die beseligende Anschauung vor allem als ein Akt der Gott und Mensch vereinigenden Liebe angesehen.<ref>Medard Kehl in: Lexikon für Theologie und Kirche 3. Auflage, Band 1, Artikel: Anschauung Gottes, Sp. 708+709.</ref>

Verlangen und Beginn der Gottesschau

"Jesus, den verborgen jetzt mein Auge sieht, stille mein Verlangen, das mich heiß durchglüht: lass die Schleier fallen einst in deinem Licht, dass ich selig schaue, Herr, dein Angesicht," (Thomas von Aquin: Adoro Te devote)

Der Mensch ist hingeordnet auf die Gottesschau<ref> Johannes Paul II.: Apostolisches Schreiben Augustinum hipponensem zum zum 1600. Jahrestag der Bekehrung des heiligen Augustinus, Bischof und Lehrer der Kirche vom 28. August 1986, 3.2.</ref> und hat das größte Verlangen darin, Gott zu schauen. Das ist der Aufschrei seines ganzen Wesens. Der Mensch erreicht sein wahres und vollkommenes Glück in der Schau und in der Seligkeit dessen, der ihn aus Liebe erschaffen hat und in seiner grenzenlosen Liebe an sich zieht.<ref>KKKK, Nr. 533: „Wer Gott schaut, hat alle Güter erlangt, die man sich nur denken kann“ (heiliger Gregor von Nyssa).</ref> Der heilige Augustinus sagt: "Der wird unseres Sehnens Ende sein, den man ohne Ende schaut, ohne Überdruss liebt, ohne Ermüdung preist. Diese Gnadengabe, diese Zuneigung, diese Tätigkeit wird, wie das ewige Leben selbst, allen gemeinsam sein“ (De civitate Dei 22,30; KKK 2550). Gott hat den Menschen ins Dasein gerufen, damit er ihn erkennt, ihm dient, ihn liebt und so ins "himmlische Paradies" gelangt (KKK, Nr. 1721).

Den „Herzensreinen“ oder Gerechten ist verheißen, dass sie Gott von Angesicht zu Angesicht schauen und ihm ähnlich sein werden (vgl. {{#ifeq: Evangelium nach Matthäus | Anschauung Gottes |{{#if: Mt|Mt|Evangelium nach Matthäus}}|{{#if: Mt |Mt|Evangelium nach Matthäus}}}} 5{{#if:8|,8}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: Buch der Psalmen | Anschauung Gottes |{{#if: Ps|Ps|Buch der Psalmen}}|{{#if: Ps |Ps|Buch der Psalmen}}}} 11{{#if:7|,7}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Ein von Sünde reines Herz ist Voraussetzung der Gottesschau. Schon jetzt befähigt es, die Dinge im Lichte Gottes zu sehen (KKK 2519; Nr. 1720). Um Gott zu besitzen und zu schauen, töten die an Christus Glaubenden ihre Begierden und siegen mit der Gnade Gottes über die Verlockungen (KKK 2549).

Teilerkenntnis auf Erden und Erkenntnis der Fülle im Himmel

Das jetzige Erkennen Gottes mit der Vernunft aus der Schöpfung und dem Glauben an die Offenbarung ist Stückwerk, das vergeht.

Das Schauen der Gläubiigen kann nach dem Apostel Johannes bereits im irdischen Jesus Gott selbst wahrnehmen: Der Vater lässt sich im Sohn erkennen ({{#ifeq: Evangelium nach Johannes | Anschauung Gottes |{{#if: Joh|Joh|Evangelium nach Johannes}}|{{#if: Joh |Joh|Evangelium nach Johannes}}}} 14{{#if:7.9|,7.9}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: 1. Brief des Johannes | Anschauung Gottes |{{#if: 1 Joh|1 Joh|1. Brief des Johannes}}|{{#if: 1 Joh |1 Joh|1. Brief des Johannes}}}} 1{{#if:1-4|,1-4}} Joh%201{{#if:1-4|,1-4}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Joh%201{{#if:1-4|,1-4}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}), in dem die "Herrlichkeit" Gottes aufscheint ({{#ifeq: Evangelium nach Johannes | Anschauung Gottes |{{#if: Joh|Joh|Evangelium nach Johannes}}|{{#if: Joh |Joh|Evangelium nach Johannes}}}} 1{{#if:14.18|,14.18}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; 11{{#if:4.40|,4.40}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}); dies vor allem in der "Stunde" seiner Passion, in der die liebende Selbstentäußerung Gottes an die Welt ({{#ifeq: Evangelium nach Johannes | Anschauung Gottes |{{#if: Joh|Joh|Evangelium nach Johannes}}|{{#if: Joh |Joh|Evangelium nach Johannes}}}} 1{{#if:14|,14}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}) sich vollendet ({{#ifeq: Evangelium nach Johannes | Anschauung Gottes |{{#if: Joh|Joh|Evangelium nach Johannes}}|{{#if: Joh |Joh|Evangelium nach Johannes}}}} 12{{#if:21-33|,21-33}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; 13{{#if:31f|,31f}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; 17{{#if:1.5|,1.5}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; ähnlich auch Paulus ({{#ifeq: 2. Brief des Paulus an die Korinther | Anschauung Gottes |{{#if: 2 Kor|2 Kor|2. Brief des Paulus an die Korinther}}|{{#if: 2 Kor |2 Kor|2. Brief des Paulus an die Korinther}}}} 3{{#if:6-18|,6-18}} Kor%203{{#if:6-18|,6-18}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Kor%203{{#if:6-18|,6-18}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}; 4{{#if:4ff|,4ff}} Kor%204{{#if:4ff|,4ff}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Kor%204{{#if:4ff|,4ff}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}).<ref>Medard Kehl in: Lexikon für Theologie und Kirche 3. Auflage, Band 1, Artikel: Anschauung Gottes, Sp. 707.</ref> Die Gläubigen schauen aber in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse ({{#ifeq: 1. Brief des Paulus an die Korinther | Anschauung Gottes |{{#if: 1 Kor|1 Kor|1. Brief des Paulus an die Korinther}}|{{#if: 1 Kor |1 Kor|1. Brief des Paulus an die Korinther}}}} 13{{#if:12-13|,12-13}} Kor%2013{{#if:12-13|,12-13}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Kor%2013{{#if:12-13|,12-13}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Der Glaube lässt uns schon im voraus die Freude und das Licht der beseligenden Gottesschau genießen, die das Ziel unseres irdischen Weges ist (KKK, 163). Der Gläubige spiegelt mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und wird so in sein eigenes Bild verwandelt (vgl. {{#ifeq: 2. Brief des Paulus an die Korinther | Anschauung Gottes |{{#if: 2 Kor|2 Kor|2. Brief des Paulus an die Korinther}}|{{#if: 2 Kor |2 Kor|2. Brief des Paulus an die Korinther}}}} 3{{#if:18|,18}} Kor%203{{#if:18|,18}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Kor%203{{#if:18|,18}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}). In der Erdenzeit bleiben die Göttlichen Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, von denen die ersten beiden vergehen, die Liebe aber ohne Ende im Himmel unverlierbar bleibt (vgl. {{#ifeq: 1. Brief des Paulus an die Korinther | Anschauung Gottes |{{#if: 1 Kor|1 Kor|1. Brief des Paulus an die Korinther}}|{{#if: 1 Kor |1 Kor|1. Brief des Paulus an die Korinther}}}} 13{{#if:12-13|,12-13}} Kor%2013{{#if:12-13|,12-13}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Kor%2013{{#if:12-13|,12-13}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}).

Die Erhebung des geschaffenen Verstandes (Intellektes) zur Anschauung Gottes geschieht durch das ,Licht der Herrlichkeit´ (lumen gloriae),<ref>{{#ifeq: Buch der Psalmen | Anschauung Gottes |{{#if: Ps|Ps|Buch der Psalmen}}|{{#if: Ps |Ps|Buch der Psalmen}}}} 36{{#if:10|,10}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: Buch der Psalmen | Anschauung Gottes |{{#if: Ps|Ps|Buch der Psalmen}}|{{#if: Ps |Ps|Buch der Psalmen}}}} 89{{#if:16|,16}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; Konzil von Vienne im Jahr 1311.</ref> einen von Gott dem Schauenden eingeschaffenen, ihn verklärenden übernatürlichen Habitus, der an die Stelle des Glaubens (habitus fidei) tritt. Seine Intensität bestimmt die Klarheit des Erkennens, das aber nie zu einem "Begreifen" des unendlichen Gottes wird. Der Grad des lumen gloriae bemisst sich nach dem der heiligmachenden Gnade beim Scheiden der Seele aus dem Leibe.<ref>Friedrch Hünermann in: Lexikon für Theologie und Kirche 1. Auflage, Band 1, Artikel: Anschauung Gottes, Sp. 465.</ref>

Im Himmel jedoch, schauen die Getreuen Gott "von Angesicht zu Angesicht", d.h. sie erkennen Gott durch und durch, so wie er sie auch durch und durch erkannt hat (Perichorese). Die Anschauung Gottes, als Anschauung des höchsten Gutes und der unendlichen Schönheit, hat die flammendste Liebe im Gefolge, die das geliebte Gut mit Notwendigkeit umfasst und die Möglichkeit zu sündigen ausschließt. Als Besitz der unendlichen Wahrheit und des unendlichen Gutes sättigt sie jegliches Verlangen des Verstandes und des Willens, gibt unbeschreiblichen Genuss, ist Mitgenuss der göttlichen Seligkeit selbst.<ref>Friedrch Hünermann in: Lexikon für Theologie und Kirche 1. Auflage, Band 1, Artikel: Anschauung Gottes, Sp. 465+466.</ref>

Die Frage, ob durch die Auferstehung des Fleisches ein Zuwachs der Anschauung Gottes erwächst und in welchem Sinne, gibt es verschiedene Theologenmeinungen.<ref>Kommentar zur Questio 93 art. 1, in: Thomas von Aquin: Summa theologica. Die deutsche Thomas-Ausgabe, lateinisch-deutsch, St. III Suppl. 87 - 99, Band 36: Die Letzten Dinge, Kerle und Styria Verlag 1961, S. 498 (Imprimatur Erzbischöfliches Ordinariat Salzburg).</ref>

Aufgabe der Schauenden für die Kirche auf Erden

Durch die Engel in den Himmeln, kommt die geheimnisvolle, mächtige Hilfe dem Leben der Kirche zugute.<ref>Vgl. {{#ifeq: Apostelgeschichte | Anschauung Gottes |{{#if: Apg|Apg|Apostelgeschichte}}|{{#if: Apg |Apg|Apostelgeschichte}}}} 5{{#if:18–20|,18–20}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; 8{{#if:26–29|,26–29}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; 10{{#if:3–8|,3–8}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; 12{{#if:6–11|,6–11}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; 27{{#if:23–25|,23–25}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}.</ref> In ihrer Liturgie vereint sich die Kirche mit ihnen, um den dreimal heiligen Gott anzubeten;<ref>siehe Römisches Messbuch, Sanctus, Sanctus, Sanctus.</ref> sie bittet um deren Beistand.<ref>So im „Supplices te rogamus ...“ des römischen Hochgebetes, im „In paradisum deducant te angeli ...“ der Bestattungsliturgie und auch im „Cherubinischen Hymnus“ der Liturgie des hl. Johannes Chrysostomus; KKK, 334-336.</ref> Dadurch, dass die Heiligen inniger mit Christus vereint sind, festigen sie die ganze Kirche stärker in der Heiligkeit, erhöhen die Würde des Gottesdienstes, den sie auf Erden Gott darbringt, und tragen auf vielfältige Weise zum weiteren Aufbau der Kirche bei (vgl. {{#ifeq: 1. Brief des Paulus an die Korinther | Anschauung Gottes |{{#if: 1 Kor|1 Kor|1. Brief des Paulus an die Korinther}}|{{#if: 1 Kor |1 Kor|1. Brief des Paulus an die Korinther}}}} 12{{#if:12-27|,12-27}} Kor%2012{{#if:12-27|,12-27}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Kor%2012{{#if:12-27|,12-27}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Durch ihre brüderliche Sorge findet unsere Schwachheit reichste Hilfe (LG 49).<ref>vgl. Nachsynodales Schreiben Reconciliatio et paenitentia Nr. 12: Die Kirche im Himmel, die Kirche auf Erden, die Kirche im Fegfeuer, sie wirken in geheimnisvoller Einheit mit Christus zusammen, um die Welt mit Gott zu versöhnen.</ref> In die Heimat aufgenommen und dem Herrn gegenwärtig (vgl. {{#ifeq: 2. Brief des Paulus an die Korinther | Anschauung Gottes |{{#if: 2 Kor|2 Kor|2. Brief des Paulus an die Korinther}}|{{#if: 2 Kor |2 Kor|2. Brief des Paulus an die Korinther}}}} 5{{#if:8|,8}} Kor%205{{#if:8|,8}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Kor%205{{#if:8|,8}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}), hören sie nicht auf, durch ihn, mit ihm und in ihm beim Vater für uns Fürbitte einzulegen, indem sie die Verdienste darbringen, die sie durch den einen Mittler zwischen Gott und den Menschen, Christus Jesus (vgl. {{#ifeq: 1. Brief des Paulus an Timotheus | Anschauung Gottes |{{#if: 1 Tim|1 Tim|1. Brief des Paulus an Timotheus}}|{{#if: 1 Tim |1 Tim|1. Brief des Paulus an Timotheus}}}} 2{{#if:5|,5}} Tim%202{{#if:5|,5}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Tim%202{{#if:5|,5}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}), auf Erden erworben haben, zur Zeit, da sie in allem dem Herrn dienten und für seinen Leib, die Kirche, in ihrem Fleisch ergänzten, was an den Leiden Christi noch fehlt (vgl. {{#ifeq: Brief des Paulus an die Kolosser | Anschauung Gottes |{{#if: Kol|Kol|Brief des Paulus an die Kolosser}}|{{#if: Kol |Kol|Brief des Paulus an die Kolosser}}}} 1{{#if:24|,24}} 1{{#if:24|,24}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">1{{#if:24|,24}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}; LG 49). In der Herrlichkeit des Himmels erfüllen die Seligen weiterhin mit Freude den Willen Gottes. Sie tun dies auch in Bezug auf die anderen Menschen und die gesamte Schöpfung, indem sie mit Christus „herrschen in alle Ewigkeit“ ({{#ifeq: Johannes-Apokalypse | Anschauung Gottes |{{#if: Offb|Offb|Johannes-Apokalypse}}|{{#if: Offb |Offb|Johannes-Apokalypse}}}} 22{{#if:4-5|,4-5}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; KKK, 1029).

Anschauung Christi in seinem irdischen Leben

Die Seele Christi war, wegen der Hypostatischen Vereinigung, vom ersten Augenblick ihres Daseins an, in der unmittelbaren beseligenden Anschauung Gottes. Darum war Christus in Bezug auf die wesentliche Seligkeit nicht mehr auf dem Wege, sie zu erlangen oder zu verdienen (viator), sondern er war schon in ihrem Besitz (comprehensor). Da er aber die akzidentelle Seligkeit noch nicht besaß und sich diese durch sein Leiden und Sterben verdienen sollte, so war er in Bezug auf diese noch im Pilgerstand (viator). Christus war also während seines irdischen Lebens zugleich viator und comprehensor. Die beseligende Anschauung hob bei Christus weder die Freiheit noch auch die Leidensfähigkeit auf. In der Wesenheit Gottes sah Christus alles Vergangene, Gegenwärtige und Zukünftige der ganzen gegenwärtigen Ordnung (Wissen Christi).<ref>Joseph Braun: Handlexikon der katholischen Dogmatik, S. 17.</ref>

Entbehrung der Schau Gottes durch Dämonen und Menschen

Ein Drittel der von Gott geschaffenen Geister, verloren in ihrer Prüfung den Platz im Himmel und verdienten durch ihre böse Tat die Hölle (vgl. {{#ifeq: Johannes-Apokalypse | Anschauung Gottes |{{#if: Offb|Offb|Johannes-Apokalypse}}|{{#if: Offb |Offb|Johannes-Apokalypse}}}} 12{{#if:1-18|,1-18}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Der Mensch, der für seine freien Entscheidungen, die er auf Erden in seinem Leibe getan hat, ebenfalls verantwortlich ist, wird im Jenseits ebenso seinen Lohn empfangen.<ref> DH 443 574 1002; LG, 48.</ref> Menschen, die ohne Buße (DH 839)<ref>Von der "inneren Reue hängt die Echtheit der Buße ab" - aus: Johannes Paul II., 2. Dezember 1984 Nachsynodales Schreiben Reconciliatio et paenitentia über Versöhnung und Buße in der Sendung der Kirche heute, Nr. 31, III..</ref> im Stande einer (aktuellen<ref>DH 627, 780, 1002, 1306.</ref>) Todsünde sterben,<ref> DH 839, 1306.</ref> werden der Anschauung Gottes ewig<ref> DH 72 76 212 342 486 574 596 630 780 801 839; Kongregation für die Glaubenslehre Recentiores epicoporum synodi zu einigen Fragen der Eschatologie vom 17. Mai 1979, Nr. 7.</ref> beraubt d.h. mit ewiger Strafe der Verdammnis belegt sein. Auch sie erlangen dafür die Hölle.<ref> 839 858 926 1002 1075 1306; Kongregation für die Glaubenslehre Recentiores epicoporum synodi zu einigen Fragen der Eschatologie vom 17. Mai 1979, Nr. 7.</ref>

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

<references />