Albertus Magnus

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Albertus Magnus (dt.: Albert der Große; * 1193, † 15. November 1280 in Lauingen an der Donau) ist Kirchenlehrer und wird doctor universalis genannt, "allgemeiner Lehrer" (im Sinne von Universalgelehrter).


Namensdeutung

der Name bedeutet: "durch Adel glänzend"

Biografie

Albert kam , wahrscheinlich als Sohn eines Ritters, zur Welt. Während seiner Studienzeit des Grudstudiums der "Arten Liberales" auf der berühmten Universität von Padua (1220), trat 1223 dem Dominikanerorden bei. Von den Oberen des Klosters in Padua wurde er zunächst nach Köln gesandt. Er richtete in verschiedenen deutschen Orden Lehrstühle ein und gründete dann in Köln selbst eine Ordensschule, die zu einem geistigen und wissenschaftlichen Zentrum heranreifte. Er unterrichtete 1237 in Regensburg. Dann ging er 1240 nach Paris. Er erhielt als erster Deutscher einen Lehrstuhl.

Der berühmteste Schüler Alberts ist ohne Zweifel der heilige Thomas von Aquin. Dieser bedeutende Scholastiker des Mittelalters baute auf den Lehren und Theorien Alberts auf. Unter anderem verdankt Thomas seinem Lehrer die Entdeckung der Schriften des Aristoteles für die Theologie.

Nicht nur in Philosophie und Theologie machte Albert wichtige Entdeckungen, sondern auch im Bereich der Naturwissenschaften war sein Universalwissen von großer Bedeutung. Er beschäftigte sich mit der Einteilung der Pflanzen und begann Versuche und chemische Experimente durchzuführen. Aufgrund seines herausragenden Wissens wurde ihm auch der lat. Beiname „Magnus“, „der Große“ gegeben.

Ab 1254 übergab man Albert für drei Jahre das Amt des Provinzials der deutschen Dominikanerklöster. Unermüdlich zog er von einem Kloster ins nächste, strengstens darauf bedacht, den Glaubensverfall seiner Mitbrüder zu verhindern und genügend junge Männer für das arme Leben nach dem Vorbild des heiligen Dominikus zu begeistern.

Auf Wunsch des Papstes, der um die herausragende Bildung Alberts wusste und deswegen großes Vertrauen in ihn hatte, wurde der Dominikaner zum Bischof von Regensburg geweiht (1260-1262). Obwohl er seine Arbeit gut machte, bat er bald um einen geeigneten Nachfolger und eine neue Aufgabe für sich selbst. So entsandte ihn der Papst als Kreuzzugsprediger in die deutschsprachigen Länder. 1269 ist er wieder in Köln, wo er sich vorwiegend der Wissenschaft widmete. 1273 ist er in Nimwegen. 1274 war er beim Konzil von Lyon.

Trotz seines Alters begann Albert nach Beendigung dieser Aufgabe wieder zu lehren. Er unterrichtete in Paris, Straßburg, Würzburg und zuletzt wieder in Köln, wo er schließlich am 15. November 1280 in hohem Alter starb.

Kanonisation, Patronat und Verehrung

Kanonisation

  • 1622 wurde Albertus Magnus von Papst Gregor XV. selig gesprochen
  • 1931 erfolgte die Heiligsprechung durch Papst Pius XI., dieser erhob den neuen Heiligen gleichzeitig zum Kirchenlehrer.
  • 1941 erklärte Papst Pius XII. den hl. Albertus Magnus zum Patron aller Naturwissenschaftler

Attribute

  • Buch

Patronate

  • Berufe
der Bergleute
der Theologen
der Wissenschaftler
  • Menschen
der Studenten
  • Religion
der Theologen
  • Natur
der Naturwissenschaftler (1941)

Gedenktag/e

  • katholisch:
Regionalkalender für das deutsche Sprachgebiet
15. November - nicht gebotener Gedenktag
Fest im Bistum Köln und Regensburg und im Dominikanerorden.
gebotener Gedenktag im Bistum Augsburg
für Österreich
nicht gebotener Gedenktag in Österreich am 16. November in nachfolgenden Diözesen: Eisenstadt, Feldkirch, Graz-Seckau, Gurk-Klagenfurt, Innsbruck, Linz, Salzburg, St. Pölten, Wien
  • evangelisch: 15. November

Orte, die mit Albertus Magnus in Verbindung stehen

Biographische Orte

Lauingen, Padua, Köln, Regensburg, Paris, Nimwegen, Lyon, Würzburg, Straßburg

Orte mit Reliquien des Heiligen

  • Köln
  • Lauingen

Wallfahrtsorte

Ehrungen

  • Katholische Pfarrkirche in Ottobrunn
  • Benennung des Gymnasiums zu Lauingen
  • 1352 erstellte Tommaso da Modena ein Fresko im Kapitelsaal des ehemaligen Dominikanerklosters San Niccolò in Treviso zeigend Albertus stehend am Schreibpult.
  • 1881 Errichtung eines Denkmals auf dem Rathauspkatz zu Lauingen drch den Ergießer Ferdinand von Miller
  • 1980 besuchte und betete Papst Johannes Paul II. am Sarkophag Albertus Magnus in der Kirche St. Andreas zu Köln.
  • 2004 Errichtung eines Denkmals zu Köln vor der Universität durch den Bildhauer Gerhard Marcks

Besuch Papst Johannes Paul II.

Der 700. Todestag des Hl. Albert war der offizielle Anlass für den ersten Papstbesuch in Deutschland im Jahr 1980 durch Papst Johannes Paul II im Jahr 1980.

  • Gebet am Grab des hl. Albertus Magnus, in der Kirche St. Andreas in Köln am 15. November 1980:
Gott, unser Schöpfer, Urheber und Licht des menschlichen Geistes, du hast dem heiligen Albert in der treuen Nachfolge unseres Herrn und Meisters Jesus Christus eine tiefe Erkenntnis des Glaubens geschenkt. Die Schöpfung selbst wurde für ihn zur Offenbarung deiner Allmacht und Güte, indem er dich in der Kreatur tiefer erkennen und lieben lernte. Zugleich hat er die Werke menschlicher Weisheit, auch die Schriften nichtchristlicher Philosophen, durchforscht und sie für die Begegnung mit deiner Frohen Botschaft erschlossen. Du hast ihn durch die Gabe der Unterscheidung in einzigartiger Weise dazu befähigt, dem Irrtum zu wehren, die Wahrheit aber zu vertiefen und unter den Menschen auszubreiten. Dadurch hast du ihn zum Lehrer der Kirche und aller Menschen bestellt.
Stärke und beschütze auf seine Fürsprache unseren Glauben in der geistigen Verwirrung unserer Tage. Gib uns die Weite seines Geistes, damit uns auch der Fortschritt der Wissenschaften hilft, dich tiefer zu erkennen und dir näherzukommen. Laß uns wachsen in der Erkenntnis der Wahrheit, die du selber bist, damit wir dich einmal zusammen mit allen Heiligen schauen dürfen von Angesicht zu Angesicht. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Literatur

  • Perter Dörfler: Albertus Magnus, Schnell & Steiner Verlag 1980 (88 Seiten).
  • R. Erni: Die Herz-Jesu-Lehre Albert des Großen, Luzern 1941.
  • Wilhelm Schmidtbonn: Albertus Magnus. Pilger des Herzens. Herder Verlag (ISBN: 978-3-7820-0909-6).

Weblinks

Dieser Artikel ist ursprünglich der Sektion Tagesheiliger bei www.kath.net entnommen.