Albert Stohr: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 11. Juni 2015, 16:24 Uhr

Albert Stohr (*13. November 1890 in Friedberg † 4. Juni 1961 in Seligenstadt am Main) war Bischof von Mainz.

Biografie

Albert Stohr studierte in Mainz und Freiburg. 1913 empfing er die Priesterweihe. 1921 promoviert er zum Dr. theol., und habilitiert 1923. 1924 lehrt er Kirchengeschichte und Homiletik, 1926-35 ist er Professor für Dogmatik am Mainzer Seminar. 1931-33 ist er Abgeordneter des Zentrums im Hessischen Landtag. 1935 wird er Bischof von Mainz. In der Fuldaer Bischofskonferenz seit 1937 ist er Referent für Jugend. Seit 1941 leitet er mit Bischof Simon Konrad Landersdorfer die Liturgische Kommission. Stohr nahm erheblichen Einfluss auf die liturgische Erneuerung: durch Gottesdienste, deutsches Psalterium, Heilige Woche, Brevier, Durchsetzung der Anerkennung des deutschen Rituale (1950), das neue Gesangbuch (1952).

Stohr stellte sich der nationalsozialistische Diktatur zwar nicht mit offiziellen Protesten entgegen, vertrat aber couragierte Gegenpositionen: 1936 forcierte er die viel besuchte Jugend- und Männerwallfahrten, 1937 die Diözesansynode, die Verlesung der Enzyklika Mit brennender Sorge im Mainzer Dom, durch Hirtenbriefe, die Infragestellung der Eingabepolitik. Nach 1945 vollbrachte Stohr große Leistungen bei Wiederaufbau, der moralischen Aufrüstung und Neustrukturierung des Bistums: die Eingliederung von über 300 000 katholischen Flüchtlingen, die Einrichtung von über 100 Seelsorgsstellen, die Konsekration von über 100 Kirchen und die Schaffung vieler neuer Institutionen. Stohr, der auch ein starkes seelsorgerisches Engagement zeigte, zählt zu den Wegbereitern des II. Vatikanischen Konzils.

Werke

  • Augustinus als Mensch und Denker, Frankfurt am Main 1930.

Literatur

  • Friedhelm Jürgensmeier: Das Bistum Mainz. Von der Römerzeit bis zum II. Vatikanischen Konzil, Freiburg 1989, 314-321.

Weblinks


Vorgänger
Ludwig Maria Hugo
† Bischof von Mainz
1931-1961
Nachfolger
Hermann Kardinal Volk