Albert Eise: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Albert Eise''' (* 1868 im Schwäbischen; + 3. September 1942 im KZ Dachau), Pallotiner, Schönstatt-Geistlicher
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'''Albert Eise''' [[SAC]] (* [[7. November]] [[1896]] in Öffingen; † [[3. September]] 1942 in Dachau) war Pallottiner-Priester und Schüler [[Pater]] [[Joseph Kentenich]]s.
==Biographie==
 
'''Derzeit 1:1 übernommen von Joachim Hennig in: Rhein-Zeitung - Ausgabe Koblenz - vom 28. Dezember 2000'''
 
Bald nach der sogenannten Machtergreifung und unter Missachtung des Reichskonkordats führten die Nazis einen "Weltanschauungskampf" gegen die katholische Kirche. Mit Beginn des II. Weltkrieges nahm die Unterdrückung - vor allem der Priester - noch zu.
 
Eines dieser Opfer war Pater Albert Eise. 1896 im Schwäbischen geboren, kam er im Alter von 14 Jahren mit dem Wunsch, Priester zu werden, nach Ehrenbreitstein. Dann wechselte er ins Studienheim der [[Pallottiner]] nach (Vallendar-)Schönstatt. Dort war Pater Josef Kentenich Seelsorger; er prägte seinen weiteren Lebensweg maßgeblich.
 
Als 18-jähriger Schüler war Eise dabei, als Pater  Kentenich in Schönstatt die "Marianische Kongregation", die Keimzelle der heute weltumspannenden Schönstatt-Bewegung, gründete. Bald folgten Wehrdienst, Eintritt in den Orden der Pallottiner, das Studium der Theologie, Priesterweihe und eine mehrjährige Tätigkeit als Rektor eines Gymnasiums. 1931 kehrte Eise nach Schönstatt zurück. Bald gerieten die Schönstätter in Konkurrenz und Opposition zur NS-Ideologie sowie zu den NS-Jugendverbänden."Wer der Ideologie Schönstatts verfällt, ist unfähig geworden für die nationalsozialistische Weltanschauung", sagte einmal ein hoher Gestapo-Beamter. Um dem entgegenzuwirken, erstellte die Gestapo schon 1935 einen "Sonderbericht" über die Schönstatt-Bewegung und beobachtete und kontrollierte deren führende Männer - auch Eise.
 
Mit Beginn des II. Weltkrieges nahm die Repression wesentlich zu. Im Frühjahr 1940 wurde Pater Fischer als erster enger Mitarbeiter von Pater Kentenich verhaftet. Als zweiter kam Pater Eise in Koblenz in "Schutzhaft". Zum Verhängnis wurde ihm eine Tagung mit Studentinnen der Schönstatt-Bewegung im August 1941, die aus Sicherheitsgründen schon von Schönstatt nach Koblenz verlegt worden war. Aber alle Vorsicht half nichts, da sich ein Spitzel der Gestapo in die Gruppe eingeschlichen hatte. In der Kapelle des Barbara-Klosters nahm ihn die Koblenzer Gestapo mitten im Vortrag fest und brachte ihn ins Gefängnis in der Karmeliterstraße. Die Situation für Eise war schwierig, hatte der Spitzel doch an der Tagung teilgenommen und hatte Eise sogar Mitschriften von Vorträgen Kentenichs bei sich. Dadurch geriet auch Kentenich bald in "Schutzhaft" in Koblenz.
 
Am 12. November 1941 kam Eise von Koblenz aus "auf Transport" ins KZ Dachau. Dort traf er wieder mit Pater Kentenich, Pater Fischer und anderen Schönstättern zusammen. In dieser von manchen so genannten "Hölle ohne Gott" gründeten sie am 16. Juli 1942 zwei wichtige Zweige der Schönstatt-Bewegung: das Familienwerk und den Marienbrüder-Verband. Mit dem Familienwerk ging ein lang gehegter Wunsch Eises in Erfüllung. In völliger Annahme seines Leidens ("Mir geht es nach Gottes Ratschlüssen") starb er am 3. September 1942 unter anderem an Hungerruhr.
 
Albert Eise ist nicht vergessen. Seine Urne ist neben der Gnadenkapelle in Schönstatt beigesetzt, auch mehrere Biografien erinnern an ihn.
 
  
==Querverweise==
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==Biografie==
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[[Albert]] Eise wollte mit vierzehn Jahren [[Priester]] werden und kam nach Ehrenbreitstein. Er ging ins Studienheim der Pallottiner nach (Vallendar-)Schönstatt. Dort war Pater [[Josef Kentenich]] Seelsorger.
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Dieser prägte seinen weiteren Lebensweg maßgeblich. Eise war bei der Gründung der "Marianische Kongregation", der Keimzelle der heute weltumspannenden [[Schönstatt-Bewegung]] am 18. Oktober 1914 mit dabei.
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Es folgte der Wehrdienst und wohl auch aktive Teilnahme im 1. Weltkrieg (Fehlt).
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Am 24. September 1919 trat Eise bei den Pallottinern ein und studierte [[Theologie]]. Er empfing am 6. Juni 1925 in Limburg die [[Priesterweihe]]. Mehrere Jahre war Albert Eise Rektor eines Gymnasiums. In der beginnenden Verfolgung durch den [[Nationalsozialismus]] beruft Pater Kentenich 1931 den jungen Mitbruder als Mitarbeiter nach Schönstatt. Bald gerieten die Schönstätter in Konkurrenz und Opposition zur NS-Ideologie sowie zu den NS-Jugendverbänden.
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Führende Männer der Bewegung wurden kontrolliert und beobachtet, darunter auch Albert Eise. 
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Eine Tagung mit Studentinnen der Schönstatt-Bewegung im August 1941, die aus Sicherheitsgründen schon von Schönstatt nach Koblenz verlegt worden war wurde Eise zum Verhängnis. Nachdem sich auch ein Spitzel der Gestapo in die Gruppe eingeschlichen hatte, half alle Vorsicht nichts. In der Kapelle des Barbara-Klosters nahm ihn die Koblenzer Gestapo mitten im Vortrag fest und brachte ihn ins Gefängnis "Karmeliterstraße" in "Schutzhaft".
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Am 12. November 1941 kam Eise von Koblenz aus "auf Transport" ins KZ Dachau. Am 14. November 1941 kam er dort an. [[Josef Kentenich]], der ebenfalls dort inhaftiert war, gründetee Eise am 16. Juli 1942 zwei Zweige der Schönstatt-Bewegung: das Familienwerk und den Marienbrüder-Verband.
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In völliger Annahme seines Leidens ("Mir geht es nach Gottes Ratschlüssen") starb er am 3. September 1942 unter anderem an Hungerruhr in der Stube 2 des Revierblocks 7 des Lagers. Seine Urne ist neben der Gnadenkapelle in Schönstatt beigesetzt.
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==Familiäres==
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Sein Neffe - Albert Eise - geboren am 26. September 1948 erhielt 1981 die [[Priesterweihe]] und lebt in München.
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==Literatur==
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* Joachim Hennig: ''Mir geht es nach Gottes Rat'' in: Rhein-Zeitung - Ausgabe Koblenz - vom 28. Dezember 2000
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* Elisabeth Schmäh: ''Pater Albert Eise. Zeuge [[Christi]] – Herold der [[Gottesmutter]]'', o.O., o.J. [1962] (93 Seiten).
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* Eugen Schmidt: ''Pater Albert Eise. Ein Herold Mariens''. Vallendar-Schönstatt 1981.
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* Josef Maria Klein: ''Albert Eise. Aus der Gründungszeit der Schönstatt-Bewegung'', [[Patris Verlag]] 1995 (182 Seiten; ISBN ISBN 978-3-87620-183-2).
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* Anne-Bärbel Blaes (Hg): ''Albert Eise. Briefe aus dem Konzentrationslager'', [[Patris Verlag]] Vallendar-Schönstatt 1997  (75 Seiten; ISBN 978-3-87620-197-9).
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'''Siehe:''' [[Martyrologium Germanicum]]
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
[http://mahnmal-koblenz.de/index.php/dauerausstellung/kurzbiografien/308-p-albert-eise-ordensgeistlicher-der-schoenstatt-bewegung-aus-vallendar?catid=222%3Apater-albert-eise&5fe8a56bd91c1a9e7a0e0550d5625a3a=e266dd944fe6229ff3ab0dc7614c16ef Albert Eise]
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*[http://mahnmal-koblenz.de/index.php/dauerausstellung/kurzbiografien/308-p-albert-eise-ordensgeistlicher-der-schoenstatt-bewegung-aus-vallendar.html?catid=222%3Apater-albert-eise&98a1dd32f231e7a361ab189a66ee83a4=8df9138324ca870a7ed1c6ea021e620b Pater Albert Eise “Mir geht es nach Gottes Rat”]
[http://www.schoenstatt.de/de/news/1666/160/Gedenkfeier-zum-70-Todestag-von-Pater-Albert-Eise.htm - 70. Todstag von Albert Eise]
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*[http://www.schoenstatt.de/de/news/1666/160/Gedenkfeier-zum-70-Todestag-von-Pater-Albert-Eise.htm 70. Todestag von Albert Eise]
 
 
  
[[Kategorie:]]
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[[Kategorie:Priester Deutschland|Eise, Albert]]
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[[Kategorie:Pallottiner|Eise, Albert]]

Aktuelle Version vom 27. Dezember 2021, 14:56 Uhr

Albert Eise SAC (* 7. November 1896 in Öffingen; † 3. September 1942 in Dachau) war Pallottiner-Priester und Schüler Pater Joseph Kentenichs.

Biografie

Albert Eise wollte mit vierzehn Jahren Priester werden und kam nach Ehrenbreitstein. Er ging ins Studienheim der Pallottiner nach (Vallendar-)Schönstatt. Dort war Pater Josef Kentenich Seelsorger.

Dieser prägte seinen weiteren Lebensweg maßgeblich. Eise war bei der Gründung der "Marianische Kongregation", der Keimzelle der heute weltumspannenden Schönstatt-Bewegung am 18. Oktober 1914 mit dabei.

Es folgte der Wehrdienst und wohl auch aktive Teilnahme im 1. Weltkrieg (Fehlt).

Am 24. September 1919 trat Eise bei den Pallottinern ein und studierte Theologie. Er empfing am 6. Juni 1925 in Limburg die Priesterweihe. Mehrere Jahre war Albert Eise Rektor eines Gymnasiums. In der beginnenden Verfolgung durch den Nationalsozialismus beruft Pater Kentenich 1931 den jungen Mitbruder als Mitarbeiter nach Schönstatt. Bald gerieten die Schönstätter in Konkurrenz und Opposition zur NS-Ideologie sowie zu den NS-Jugendverbänden.

Führende Männer der Bewegung wurden kontrolliert und beobachtet, darunter auch Albert Eise.

Eine Tagung mit Studentinnen der Schönstatt-Bewegung im August 1941, die aus Sicherheitsgründen schon von Schönstatt nach Koblenz verlegt worden war wurde Eise zum Verhängnis. Nachdem sich auch ein Spitzel der Gestapo in die Gruppe eingeschlichen hatte, half alle Vorsicht nichts. In der Kapelle des Barbara-Klosters nahm ihn die Koblenzer Gestapo mitten im Vortrag fest und brachte ihn ins Gefängnis "Karmeliterstraße" in "Schutzhaft".

Am 12. November 1941 kam Eise von Koblenz aus "auf Transport" ins KZ Dachau. Am 14. November 1941 kam er dort an. Josef Kentenich, der ebenfalls dort inhaftiert war, gründetee Eise am 16. Juli 1942 zwei Zweige der Schönstatt-Bewegung: das Familienwerk und den Marienbrüder-Verband.

In völliger Annahme seines Leidens ("Mir geht es nach Gottes Ratschlüssen") starb er am 3. September 1942 unter anderem an Hungerruhr in der Stube 2 des Revierblocks 7 des Lagers. Seine Urne ist neben der Gnadenkapelle in Schönstatt beigesetzt.

Familiäres

Sein Neffe - Albert Eise - geboren am 26. September 1948 erhielt 1981 die Priesterweihe und lebt in München.

Literatur

  • Joachim Hennig: Mir geht es nach Gottes Rat in: Rhein-Zeitung - Ausgabe Koblenz - vom 28. Dezember 2000
  • Elisabeth Schmäh: Pater Albert Eise. Zeuge Christi – Herold der Gottesmutter, o.O., o.J. [1962] (93 Seiten).
  • Eugen Schmidt: Pater Albert Eise. Ein Herold Mariens. Vallendar-Schönstatt 1981.
  • Josef Maria Klein: Albert Eise. Aus der Gründungszeit der Schönstatt-Bewegung, Patris Verlag 1995 (182 Seiten; ISBN ISBN 978-3-87620-183-2).
  • Anne-Bärbel Blaes (Hg): Albert Eise. Briefe aus dem Konzentrationslager, Patris Verlag Vallendar-Schönstatt 1997 (75 Seiten; ISBN 978-3-87620-197-9).

Siehe: Martyrologium Germanicum

Weblinks