Brief an die Leiterin des Katholischen Deutschen Frauenbundes 1953: Unterschied zwischen den Versionen

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!bgcolor="silver"|'''Die Frau und die soziale Frage'''
 
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an die Leiterin des [[Katholischer Deutscher Frauenbund|Katholischen Deutschen Frauenbundes]] <br>
 
'''über die Aufgaben und die Stellung der [[Frau]] im öffentlichen Leben'''<br>
 
[[6. November]] [[1953]]<br>
 
 
 
(Offizieller [[deutsch]]er Text: [[AAS]] 45 [1952] 787-789)<br>
 
(Quelle: [[Soziale Summe Pius' XII.]], Band I, S. 682-684; Nrn. 1388-1393).</center>
 
 
 
{{Hinweis Lehramtstexte}}
 
 
 
== Einleitung ==
 
 
1388 Unserer geliebten Tochter Gertrud Ehrle, Leiterin der Zentrale des Katholischen Deutschen Frauenbundes in Köln.
 
 
 
Sie haben, geliebte Tochter, Uns gebeten, dem Katholischen Deutschen Frauenbund zur Feier seines goldenen Jubiläums, das er am 16. November, dem Fest der hl. Gertrud der Großen begeht, Unseren Segen zu erteilen.
 
 
 
== Das umfassende Wirken des Katholischen eutschen Frauenbundes ==
 
 
 
1389 Bevor Wir Ihrem Wunsch entsprechen, lassen Sie Uns mit Ihrem Bund Gott danken für die gnädige Förderung, die er in seiner Allmacht, Erbarmung und Liebe ihm in den ersten fünfzig Jahren seines Bestehens hat angedeihen lassen.
 
 
 
Nach Gott gilt Unser Dank allen denen, die aus lebendigem katholischem Glauben und in großmütiger Hingabe ihr Können und Schaffen den Zielen und vielseitigen Betätigungen Ihres Bundes gewidmet haben oder widmen. Um einige hauptsächliche dieser Betätigungen zu nennen: die soziale wie staatsbürgerliche Schulung und Beratung, besonders in Fragen der Ehe, Familie, Erziehung und Schule; die Sorge für die Hausfrau und Hauswirtschaft, für die Frau in Arbeit und Beruf, für die Landfrau und Jungbäuerin; Nothilfe für die weibliche Jugend, die Heimatvertriebenen und die Heimkehrer; Förderung des Priesterhilfswerkes; Einflussnahme auf Rundfunk, Film und Presse und Anleitung, sich ihrer richtig zu bedienen; Zusammenarbeit mit anderen Frauenorganisationen, katholischen in erster Linie, im In- und Ausland, wenn Fragen zur Behandlung stehen, die, wie das große Anliegen des Friedens, sie alle angehen.
 
 
 
Die Vielheit dieser Betätigungen war Ausführung des großen Zieles, das sich der Frauenbund gesteckt hatte: die grundlegenden Fragen des Frauenlebens aufzugreifen und an ihrer Lösung aus den Grundsätzen der katholischen Kirche mitzuarbeiten. Dieses Ziel bleibt mit den aus ihm sich ergebenden praktischen Aufgaben. Seien Sie für deren Verwirklichung Unserer väterlichen Teilnahme und Unserer innigsten Wünsche versichert.
 
 
 
== Heranbildung der christlichen Persönlichkeit ist unabdingbare Voraussetzung der Beseitigung von Ehenot und sozialer Not ==
 
 
 
1390 Unsere große Sorge um die Frauenwelt und die Frauenseele, um die Würde der christlichen Frau: des Jungmädchens und der Unverheirateten wie der Gattin und Mutter haben Wir zum Gegenstand einer Reihe grundsätzlicher Ansprachen gemacht und auch dem Katholischen Deutschen Frauenbund vor mehr als Jahresfrist gelegentlich seiner dreizehnten Generalversammlung auseinandergesetzt. Mit Genugtuung konnten Wir feststellen, dass Unser Wort bei den Frauen Ihres Bundes ein offenes Ohr fand und diese sich bewusst sind, wie sehr heute alles darauf ankommt, die christliche Persönlichkeit heranzubilden, die aus dem Reichtum ihres Glaubens lebende und wirkende, in sich gefestigte katholische Frau.
 
 
 
1391 Was Wir in dem eben erwähnten Schreiben ausführten, möge durch einen kurzen Hinweis beleuchtet werden: Ihr Bund ist vertraut mit zwei übergroßen Nöten unserer Zeit, mit der Not der Ehe und mit der sozialen Not. Die Ehenot wird durch Lockerung der christlichen Eheordnung nicht gemindert oder behoben, sondern nur noch vergrößert. Wenn zu ihrer Behebung eine Reihe natürlicher und übernatürlicher Kräfte zusammenwirken müssen, so stehen sicher an erster Stelle Männer und Frauen, die gewillt sind, ihr Eheleben ganz jener von Gott gesetzten Ordnung anzugleichen. Auch der sozialen Not kann nicht mit rein technischen oder politischen Mitteln begegnet werden. Auch dort bedarf es vor allem der Menschen, die - jeder einzelne - sich vor Gott ihrer Pflichten gegen den Nächsten und die Gesamtheit ihrer Mitmenschen bewusst sind. In beiden Fällen ist also das Ausschlaggebende die christliche Persönlichkeit, der katholische Mensch, der schon von früher Jugend an gelernt hat, um Gottes willen und mit Rücksicht auf den Mitmenschen sich selber Bindungen aufzuerlegen, persönlichen Verzicht zu leisten. Denn nur wer sich zu beherrschen und von sich selbst [etwas]<ref>Das eckig Eingeklammerte fehlt in der offiziellen Veröffentlichung der [[AAS]], muss aber sinngemäß hinzugefügt werden.</ref> zu verlangen vermag, kann zur christlichen Persönlichkeit heranreifen.
 
 
 
1392 So ist das Hauptziel bestimmt, auf das Ihr Bund im zweiten Halbjahrhundert seines Bestehens hinarbeiten soll: die Bildung der tiefgläubigen und sittlich starken christlichen Frau, in weitem Ausmaß, in allen Schichten Ihres Volkes. Die Aufgabe ist nicht leicht. Es stehen Ihnen aber zwei Kraftquellen zu Gebote: das Gebet und die unbedingte Treue zu den Weisungen jener, die für Sie Christi Stelle auf Erden vertreten.
 
 
 
== Segen ==
 
 
 
1393 Dass diese beiden Kraftquellen in Ihrem Bund immer reichlich fließen und die Fülle der Gnade Jesu Christi auf ihn und sein Arbeiten herabziehen mögen, als Unterpfand dessen erteilen Wir dem Katholischen Deutschen Frauenbund in väterlicher Liebe den Apostolischen Segen.
 
 
 
<center>Aus dem Vatikan, den 6. November 1953.<br>
 
[[Pius XII.|PIUS PP. XII.]]</center>
 
 
 
== Anmerkungen ==
 
<references />
 
 
 
[[Kategorie:Lehramtstexte (Wortlaut)]]
 
[[Kategorie:Lehramtstexte (Pius XII.)]]
 

Aktuelle Version vom 24. März 2020, 13:59 Uhr